Klöntal-Buch, Fotos, Geschichte, Landschaft und Kunst

Das Klöntal sei ein Kraftort, ein Kleinod, leidet zuweilen unter Touristenströmen, lade zum nachhaltigen Verweilen oder genüsslichem Baden ein, berge Geschichten, eine Naturfreude, sei ein Campingparadies auf Zeit, berge Ferienhäuschen aller Art, sei zuweilen Prüfstein für Velofahrende, verfüge über einen nun durchgehenden Wanderweg um den ganzen See. Kurz: sei so etwas wie ein paradiesischer Ort.



Klöntal – Buch, Fotos, Geschichte, Landschaft und Kunst (Bilder: peter meier)
Klöntal – Buch, Fotos, Geschichte, Landschaft und Kunst (Bilder: peter meier)

Positiver und einladender kann es für keinen Ort sein. Um diese wundersame Vielfalt aufzuzeigen, haben sich Steve Nann und Jarryd Lowder zusammengefunden, haben im Rahmen einer Lesung samt anschliessendem Lunch im «Richisau» über ihre Leidenschaften erzählt, bereitwillig und gerne Einblicke in ein vielseitiges Schaffen gewährt. Catherine Etter begrüsste im Namen der Buchhandlung und des Verlags Baeschlin eine erfreulich grosse Zahl von Besucherinnen und Besuchern vor dem leicht eigenwillig wirkenden Gasthof mit seinem unverkennbaren Äusseren. Es waren so viele gekommen, dass für weitere Gäste kein Platz mehr frei blieb.

Stark geforderte Gastgeber waren Esther Stieger und Mathis W. Kundert, die so viele Wünsche kaum zu erfüllen wussten. Es begrüsste auch Christian Portmann, der beim Lunch auf die grosse Beliebtheit und den hohen Belegungsgrad des Gasthauses hinwies.

Steve Nann und Jarryd Lowder wurden vorgestellt. Sie haben zum Werden des neuen Buches ganz Wesentliches und Wertvolles beigetragen, sich enorm sorgsam eingesetzt, dass Klöntal-Wesentliches aus vergangenen Jahrzehnten erhalten bleibt, als Dokumentation, als Erzählung, als Quelle für Naturfreunde, Wanderer, Geschichtsinteressierte, Suchende und Geniesser. Der nach mehrjähriger Arbeit erschienene Band erfüllt ganz viele Wünsche, lädt zum genüsslichen «Ummeschneuggä», zum Verweilen und intensivem Suchen geradezu ein. Das Buch und dessen Inhalt bleiben kaum lange in irgendeinem Büchergestell. Der Inhalt ist bunt, vielfältig, weckt Interesse und Anteilnahme.
Steve Nann wurde als gewissenhaft Suchender, als vielseitig interessierter Kenner der Pflanzenwelt, Grafiker, Buchautor, ehemals an der Sek in Niederurnen Unterrichtender, und Chronist vorgestellt.

Jarryd Lowder, 1968 in den USA geboren, hat sich unter anderem aufs Nachkolorieren historischer Aufnahmen des Klöntals spezialisiert. Seit 2014 lebt er in der Schweiz und ist als Fotograf, Journalist, Lehrer und Designer tätig. Mit riesiger Sorgfalt und hohem Können sorgt er dafür, dass historisch Wertvolles erhalten bleibt, wieder auflebt und den Stellenwert erhält, der dem jeweiligen Bildinhalt auch zusteht.

Im Rahmen einer kurzen Lesung wies Steve Nann mit Teilen seines Buches, das in die Bereiche Landschaft, Geschichte und Kunst gegliedert ist, auf Unbekanntes hin. Erwähnung fanden beispielsweise der Kraftwerkbau, das Gessner-Denkmal, die Taten alter Glarner, die in die Geschichte des Klöntals eingegangen, damit untrennbar verbunden sind, das Gletschern samt Export ins Ausland, Höhlenforschung, Fischerei, Tourismus und anders. Alles war so etwas wie liebenswürdige Aufforderung, sich ebenfalls reinzulesen, beispielsweise zu erfahren, was es beispielsweise mit Johannes Marti, dem ersten Arzt im Kanton Glarus und Initianten zum Bau des Stachelberg-Bades in Linthal auf sich hat. Ob es zutrifft, dass bei hohem Wellengang und starken Wirbeln im Löntsch die Fische grad von Hand rausgenommen werden konnten, muss via Fischerlatein vertiefend geklärt werden. Vieles betraf Salomon Gessner, der mit Politischem in Zürich eng verbunden ist. Gar schwülstige Texte wurde mit hohem Pathos zitiert. Man wurde auf eine abwechslungsreiche Zeitreise mitgenommen und liess sich noch so gerne in diesen fernen Welten rumführen.

Es ging dann auf eine «geführte Wanderung» von kurzer Dauer, nochmals erfuhr man vieles, erspürte, wohin man sich vielleicht mal später hinbegeben will und erahnte, mit welch hohem Aufwand und enormem Einfühlungsvermögen Jarryd Lowder tätig wird.

Es war eine hochgradig intensive, lehrreiche Reise, auf die man mitgenommen wurde – im Wissen, dass eine Nachbegehung jederzeit möglich ist und dass man sich bestens informieren kann, wenn man sich dem Klöntal-Buch hingibt, blättert, liest, sucht, verweilt.