Klöntal – schwarze Erde, Panamakanal und anderes

Das Klöntal, zeitweise zugeparkt, mit dem eigenen PW nicht mehr erreichbar und Sehnsucht nach diesem landschaftlich herrlichen, geschichtsträchtigen, sagenumwobenen Kleinod – zuweilen geht derartiges Erleben und Empfindet Hand in Hand. Gut bedient sind alle, die sich dem unlängst erschienenen Buch widmen können.



Klöntal - schwarze Erde, Panamakanal und anderes (Bilder: peter meier)
Klöntal - schwarze Erde, Panamakanal und anderes (Bilder: peter meier)

Anlässlich der Buchpräsentation war beispielsweise zu erfahren, dass im Klöntal auch Köhler tätig waren und riesige Mengen an Holzkohle produzierten – stets am gleichen Ort. Und dort gelange heute noch leicht schwarze Erde an die Oberfläche, wenn fleissige Maulwürfe gut sichtbare Hügelchen auftürmten.
Dem Schreibenden ist nicht klar, ob da «Jägerlateinisches» mitspielt oder eben nicht.

Hingegen wissen Insider, dass sich beim Seedamm der Panamakanal befindet. Er liegt, kaum mehr sichtbar, mehr als ein Dutzend Meter unter der Wasseroberfläche und sei kaum mehr sichtbar. Weshalb es zu dieser Namensgebung kam, ist Sache von Mutmassungen.
Dass aber das Wasser des Stausees von den Textilfabriken im Tal als Energiequelle genutzt wurde, ist Tatsache. Zur immer gleichen Zeit habe der Verantwortliche im Klöntal die Wasserzufuhr öffnen müssen, damit die Industriebetriebe im Tal ihre Arbeit aufnehmen konnten.

Übers Gletschern – mit aufwändiger und zuweilen gefährlicher Arbeit verbunden – ist vieles bekannt. Es wurden Eisblöcke rausgesägt und ins Tal transportiert. Dies zu Kühlzwecken in Brauereien.

Und wenn es mal richtig kalt wurde, weilten ganz viele auf der Eisfläche im Klöntal, sausten gekonnt vom Damm bis ans Seeende im Vorauen, durchwanderten mit Staunen und Anteilnahme eine ganz neue Landschaft, schauten durchs blanke Eis bis auf den Seegrund – es war zauberhaft. Und die Heimkehr war dann auf dem Schlitten ins Tal möglich. Die Strasse war kaum befahren.

Man weiss von der Eisengewinnung im Klöntal, hat vom Schatz des Suworow vernommen, hörte von geldgierigen Zwergen und widmet sich Bergen, die Sagen zu erzählen wissen.
Man kann nachlesen, wer im Richisau schon gelesen hat, wie beispielsweise Perikles Monioudis, Leta Semadeni, Maria Thorgevskaja, Dana Grigorcea, Claudio Landolt, Charles Lewinsky, Adolf Muschg und Martin Walser.

Was es mit Bergtouren, Ferienhäusern, Campieren, Existenzgrundlagen und anderem auf sich hat, ist im gleichen, von Steve Nann verfassten Buch nachzulesen. Und irgendwann ist es mit dem «Ummäschneuggä» vorbei, das Klöntal ist für Suchende, Geniessende wieder frei geworden.

Man geht hin und denkt mit Vergnügen an jene Aprilscherze zurück, die vom Auffinden und Präsentieren des sagenumwobenen Suworow Schatzes (vom Seegrund ans Tageslicht gebracht) oder die gesichteten exotischen Fische gehandelt haben.