KMU’s – Die Säulen der Schweizer Wirtschaft

Zweidrittel aller Erwerbstätigen in der Schweiz werden von rund 310.000 Klein- und Mittelunternehmen (KMU) beschäftigt. Zudem werden in diesen Unternehmungen gegen dreiviertel aller Lehrlinge in der Schweiz ausgebildet. Mit diesen Informationen wies Max Nägeli, Geschäftsführer von kmuNEXT, anlässlich einem Unternehmer-Brunch in der linth-arena sgu auf die Bedeutung der KMUs in der Schweiz hin.



KMU sind ein wichter Bestandteil der Volkswirtschaft: Otto Inneichen referiert in der linth arena sgu (Bild: ehuber)
KMU sind ein wichter Bestandteil der Volkswirtschaft: Otto Inneichen referiert in der linth arena sgu (Bild: ehuber)

Bereits um 07.30 Uhr begrüsste er im Namen von kmuNEXT die zahlreich erschienen Unternehmen aus dem Glarnerland und der näheren Umgebung zu einem Unternehmer-Brunch. Drei Referenten informierten über Themen wie „News aus Recht und Steuern“, „Flexible Liquidität durch Factoring“ und „neue Chancen dank Wiedereingliederung.

Bausteine der Unternehmensnachfolge


Einleitend orientierte Max Nägeli über den Verein kmuNEXT. Diesen Verein habe er zusammen mit Otto Ineichen im Jahre 2005, aufgrund einer schwierigen Situation nach einem unglücklichen Bundesgerichtsentscheides, gegründet. Dieser Entscheid hätte zur Folge gehabt, dass für hunderte, wenn nicht tausende von KMUs enorme Probleme in der Nachfolgeregelung entstanden wären. Aber gerade die Nachfolgeregelung wird immer mehr an Bedeutung gewinnen. Zu diesem wichtigen Thema referierte anschliessend Orlando Rabaglio von BDO Visura und wies dabei ganz speziell darauf hin, dass jede Nachfolgeregelung Zeit brauche. Es ist deshalb sehr wichtig, dass mit einer solchen Planung rechtzeitig – fünf Jahre wäre gut - begonnen wird. Grosse Beachtung sollte dabei der Immobilienüberführung zugewandt werden. Weiter führte er aus, dass die Dividenden-Entlastung im Vormarsch sei und viele Kantone – darunter auch der Kanton Glarus – kennen bereits die Lösung des Teilsatzverfahrens.

Liquiditätsmanagement mit Factoring


Als zweiter Referent sprach Andreas Ott von der KMU Factoring AG – seit Mai 2007 eine 90 Prozent Tochter der Glarner Kantonalbank – über die verschiedenen Varianten von Factoring. Mittels Factoring versucht man Kontokorrent- und Betriebskredite abzulösen oder umzufinanzieren. Dieses System hilft den KMUs zu frei verfügbarem Kapital, ermöglicht eine flexiblere Liquiditätsplanung und erweitert unter anderem die Möglichkeiten zur Umsatzsteigerung. Der Bevorschussungssatz zum Beispiel bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen variert zwischen 60 und 90 Prozent. Factoring ist ein Instrument für die Zukunft von jungen KMUs und hilft vor allem bei Wachstumsplänen und neuen Projekten. Im Anschluss an dieses Referat meldete sich Otto Ineichen kurz zu Wort und betonte, dass er der Glarner Kantonalbank sehr dankbar sei. dass die GLKB damals in dieses Unternehmen eingestiegen ist. Das Unternehmen KMU Factoring sei in letzter Zeit enorm gewachsen und handle nach seiner Meinung sehr fair und äusserst vielseitig.

Arbeit vor Rente


Jobpasserelle ist, wie der nächste Referent Jörg Sennrich den Anwesenden erklärte, mehr als nur ein Projekt. Im Hintergrund steht bei diesem Unternehmen Arbeit vor Rente, Stellen schaffen und Menschen integrieren. Dabei entscheiden die Unternehmen, ob Integration möglich ist und ob tatsächlich auch Bereitschaft besteht. Und damit Menschen mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung zu integrieren. Angesprochen werden von jobpasserelle Menschen, die bereits IV beziehen oder ausgesteuert sind. Ziel ist, bis Mitte 2008 gegen 3.000 Menschen wieder in den Arbeitsprozess zu integrieren.

Lebensfreude dank Arbeit


„Ich bin kein Sozialapostel, wir Unternehmer beschäftigen nur Leute, welche arbeitswillig und arbeitsfähig sind“. Dies die Einleitung von Otto Ineichen zu seinem kurzen, aber markanten Referat. In seinem Unternehmen beschäfte er 22 Leute, welche Leistungseinbussen haben. Aber diese Leute sind willens und wollen arbeiten. Dies sei mit ein Grund gewesen, weshalb er jobpasserelle ins Leben gerufen habe. „Ich möchte einmal eine Lanze brechen für die kantonalen IV-Stellen. Wir hatten lange das Gefühl die IV-Stellen sind zu pragmatisch, zu träge und arbeiten nicht effizient. Ich muss hier sagen, ich habe genau das Gegenteil erlebt.“ Wie er weiter ausführte ist das Projekt jobpasserelle nur dank dem Einsatzleiter der IV-Stelle Luzern entstanden. Zur Politik äusserte er sich, dass die Umweltprobleme nur durch die Unternehmen gelöst werden können. Jeder Arbeitslatz kann nur gerettet werden, durch ein starkes Unternehmertum mit sozialer und ökologischer Verantwortung..

Inneichen, wie auch Nägeli, forderte die Anwesenden auf für die Abstimmung vom 24. Februar 2008 über die Unternehmenssteuerreform möglichst viele Ja-Stimmen zu aktivieren. Diese Abstimmung ist vor allem für die vielen KMUs in der Schweiz sehr wichtig, wie aber auch die KMUs für die Schweiz sehr wichtig sind.