KOGE soll weitergeführt werden

Der Regierungsrat beantragt dem Landrat, die provisorisch eingeführte Koordinationsstelle Gesundheit KOGE definitiv weiterzuführen. Während der Startphase ab 2019 musste das KOGE-Budget nicht voll ausgeschöpft werden und der Nettonutzen überstieg die Kosten um ein Mehrfaches.



Die drei Glarner Pflegekoordinatorinnen (von links) Anna Rosa Streiff Annen, Franziska Tschudi und Sabine Steinmann • (Foto: DFG)
Die drei Glarner Pflegekoordinatorinnen (von links) Anna Rosa Streiff Annen, Franziska Tschudi und Sabine Steinmann • (Foto: DFG)

Der Landrat genehmigte 2018 einen Verpflichtungskredit über 900 000 Franken für den Aufbau und Betrieb einer Koordinationsstelle für das Gesundheitswesen. Diese Koordinationsstelle wird seit dem Jahr 2019 als Fachstelle «Koordination Gesundheit KOGE» der Hauptabteilung Gesundheit betrieben. Der Zweck der KOGE besteht darin, für Personen, die Pflege oder Betreuung benötigen, eine der individuellen Situation bestmöglich angepasste Lösung zu finden. Durch die Bedürfnisabklärung und Beratung soll die Selbstständigkeit der betagten, kranken, verunfallten oder anderweitig beeinträchtigten Personen so lange wie möglich gewahrt werden. Ziel ist die Vermeidung von unnötigen Heim- oder Spitaleintritten.

Ein externer Wirksamkeitsbericht und eine interne Evaluation der KOGE belegen deren Nutzen. Die KOGE etablierte sich in den vergangenen Jahren als wertvolles Element im Glarner Gesundheitswesen. Durch ihre Tätigkeit konnte der Gesundheitszustand von betroffenen Personen und/oder deren sozialem Umfeld präventiv beeinflusst und erhalten werden. Die Bewältigung der gesundheitlichen Problemstellungen erfolgte dabei zweckmässig und unter vertrauensvollem Einbezug der Betroffenen. Durch den niederschwelligen Zugang und frühzeitigen Einbezug der KOGE können zudem teils wesentliche Folgekosten für Kanton und Gemeinden verhindert werden. Der externe Wirksamkeitsbericht schätzt den Nettonutzen der durch die KOGE herbeigeführten stabilen Zustände der Pflege- oder Betreuungssituationen auf mindestens 95 000 Franken pro Jahr. Je nach Dauer des stabilisierten Zustands ergeben sich sogar signifikant höhere Nettonutzen von 400 000 bis 730 000 Franken.

Der Regierungsrat beantragt deshalb dem Landrat, die KOGE – gestützt auf die zwischenzeitlich im neuen Pflege- und Betreuungsgesetz geschaffene rechtliche Grundlage – unbefristet weiterzuführen.

Finanzielle Auswirkungen

Für das Pilotprojekt wurde 2018 ausgehend von geschätzten Kosten von rund 200 000 Franken pro Jahr und einer Reserve für unvorhergesehene Aufwände von 25 000 Franken pro Jahr ein Verpflichtungskredit von insgesamt 900 000 Franken gewährt. Die effektiven Kosten betrugen hingegen lediglich rund 180 000 Franken pro Jahr. Der Verpflichtungskredit dürfte daher voraussichtlich um rund 160 000 Franken (18%) unterschritten werden.

Koordination Gesundheit KOGE

Die KOGE bietet viele Dienstleistungen:

  • Information und Auskunft zu Angeboten im Bereich Gesundheit inklusive Palliative Care
  • Bedürfnisklärung und Beratung für von Krankheit betroffene Personen oder Angehörige bezüglich adäquater Unterstützung sowie die Vermittlung an Leistungserbringer
  • Unterstützung in Sachen Fallmanagement bei komplexen ambulanten Lebenssituationen, inklusive palliative Pflegesituationen

Die KOGE-Dienstleistungen sind frei von persönlichen, institutionellen und kommerziellen Interessen. Die Angebote sind unentgeltlich, das heisst, die Leistungen sind für alle Bewohnerinnen und Bewohner sowie Leistungserbringer des Kantons Glarus gratis. Die Angaben der Ratsuchenden werden vertraulich behandelt, die KOGE-Mitarbeiterinnen unterstehen dem Amtsgeheimnis.