Kolumne: Energie sparen ja, ABER

Man hört und liest es heutzutage immer und überall, ob im Radio, Fernsehen oder in Zeitungen. Wir sollen Energie sparen. Fast schon bis zur Erschöpfung werden wir von den Medien überflutet.



Die Fotos habe ich im Januar 2017 in Linthal aufgenommen. Da herrschte kein Schneemangel. (martin c.mächler)
Die Fotos habe ich im Januar 2017 in Linthal aufgenommen. Da herrschte kein Schneemangel. (martin c.mächler)

Ja, und nochmal ja. Wir müssen Energie sparen! Die Klimaerwärmung ist nicht von der Hand zu weisen. Dazu kommen die Konflikte auf dieser Welt, die auch nicht viel zu einer besseren Lage der Energieversorgung beitragen. Doch manchmal frage ich mich, wie ernst es den Menschen eigentlich ist. Gerade jetzt, da in der Schweiz über den Schneemangel gejammert wird. Tausende von Schneekanonen werden zur Schneeherstellung eingesetzt. Mit Helikoptern wird Schnee eingeflogen. Der Nutzen ist aber sehr klein. Da bei diesen warmen Temperaturen alles schnell wieder wegschmilzt.

Doch die Pisten müssen auf Biegen und Brechen offengehalten werden. Schliesslich hat man viel Geld in die Infrastruktur gesteckt. Wie hoch war doch der Aufschrei, als in Katar an der Fussball-WM die Stadien mit viel Energie heruntergekühlt wurden. Verhältnisblödsinn! Energieverschwendung! Und dieselben, die das eine verurteilen, fahren bei frühlingshaften Temperaturen auf Kunstschnee, der mit viel Energie und Wasser auf die Pisten gebracht wurde, Ski. Aber schliesslich ist es Winter. Da hat es Schnee zu haben. Da gehört Schnee im Winter auch dazu. Wie ein trotziges Kind wird verlangt: Ich will jetzt Skifahren, Klima oder Energie hin oder her, basta. Unsere Gesellschaft ist es gewohnt, immer und überall, alles zu bekommen, egal was es kostet und auf welche Kosten.

Es steht mir nicht zu, über jemanden oder etwas zu urteilen. Es gibt immer Argumente, um ein bestimmtes Handeln zu rechtfertigen zum Beispiel Arbeitsplätze oder Wertschöpfung einer Region. Beides ist sehr wichtig für die Gesellschaft. Aber niemand kann abstreiten, dass Schneemangel KEIN plötzliches und unerwartetes Ereignis ist. Schon seit vielen Jahren zeichnet sich eine Veränderung ab. Aber sind wir auch bereit, solche Veränderungen anzunehmen und demnach auch richtig zu handeln? Über diese beiden Fragen könnte unerschöpflich diskutiert werden. Ohne Ergebnis. Punkt.

Da ich meinem Ärger nun etwas Luft gemacht habe, möchte ich Ihnen noch eines mit auf den Weg geben: Es hat keinen Sinn, sich über alles und jedes aufzuregen. Geniessen Sie trotz allem das Leben. In den meisten Fällen können wir so oder so nichts tun. Da sind höhere Mächte im Spiel. Aber geniessen Sie mit Vernunft und Verstand. Das macht genauso viel Spass, wie alles andere auch. Somit können wir doch einen kleinen Beitrag zur Erhaltung unserer schönen Welt beitragen.

Ich möchte diese Kolumne als kleine Anregung wissen und mit einem Augenzwinkern hoffe ich, dass sich diese Zeilen weltweit herumsprechen. Damit unsere Nachkommen das Leben genauso geniessen können wie wir.