Kolumne: Nordkap und andere Höhepunkte

Eine wunderbare Reise ans Nordkap hat in der zweiten Junihälfte eine Glarner Gruppe erlebt. Beat Anderegg von der Tödi-Reisen AG chauffierte sie sicher und kundig durch Deutschland, Dänemark, Schweden, Finnland und Norwegen.



Skandinavienreise (Bilder: madeleine kuhn-baer)
Skandinavienreise (Bilder: madeleine kuhn-baer)

Es ist unglaublich, was wir in den 17 Tagen alles erleben. Noch unglaublicher ist das Wetter: Sonne pur mit ganz wenigen Ausnahmen. Gibt es einen kurzen Regensprutz, sitzen wir im Bus. Die mitgebrachten Schirme brauchen wir nie. Und am Nordkap geniessen wir eine so klare Sicht, wie sie offenbar nur ganz selten vorkommt.

 

8503 Kilometer legen wir total im Royal-Class-Bus und auf Schiffen zurück. Inklusive Fahrt mit dem Postschiff von Hammerfest nach Honningsvag und Übernachtung auf der grossen Fähre von Stockholm durch die Schären nach Turku in Finnland. Eigentlich wäre auf der Rückreise nochmals eine Übernachtung auf einer Fähre (von Göteborg nach Kiel) geplant gewesen. Doch wegen einer Buspanne in Schweden verpassen wir das Schiff, müssen warten, bis der Bus geflickt ist, und fahren am nächsten Tag auf dem Landweg von Schweden nach Deutschland. So kommen wir einen Tag später als geplant nach Hause. Die Panne meistert Beat Anderegg hervorragend. Überhaupt ist alles mustergültig organisiert, und wir fühlen uns stets sicher und gut betreut.

Zu Letzterem trägt auch Heidi Lütschg Bernet bei, welche uns Getränke und Süssigkeiten an Bord serviert und mit ihren lustigen Sprüchen für eine lockere Atmosphäre sorgt. Ich habe schon lange nicht mehr so viel gelacht wie auf dieser Reise. «Wenn es Heidi nicht gäbe, müsste man sie erfinden», sagt eine Teilnehmerin am Schluss.

Nun bergen Busreisen ja auch Risiken. Man weiss zum Voraus nicht, wer alles mitkommt. Wir haben das Glück, eine sehr harmonische Gruppe zu sein. Niemand der 29 Teilnehmerinnen und Teilnehmer fällt negativ auf, alle sind immer pünktlich und gut gelaunt.

So können wir die Reise in vollen Zügen geniessen. Die Stadtführungen in Kopenhagen, Stockholm (samt kleiner Wachablösung vor dem königlichen Palast) und Helsinki, die Überquerung des Polarkreises – worauf natürlich angestossen wird –, die Fahrt durch die fast endlosen finnischen Wälder samt Lappland, der Weihnachtsmann in Rovaniemi, der Aufenthalt in Hammerfest (der nördlichsten Stadt der Welt), das Hurtigrutenschiff «Polarlys», das Nordkap bei Mitternachtssonne, Alta (Weltkulturerbe), freier Tag in Tromsö, die Lofoten, der grösste Gezeitenstrom Europas (Salstraumen), die Fahrt durch das bewaldete Schweden mit den vielen Seen – ich kann gar nicht alle attraktiven Programmpunkte aufzählen. Es sind derart viele. Beat gibt uns jeweils einige Infos, ohne allzu ausführlich zu werden. Das ist sehr angenehm. Zudem sind wir vorgängig mit Marco-Polo-Reiseführern und einer übersichtlichen Karte bestückt worden.

Wir übernachten in gehobenen Mittelklassehotels und haben auf der ganzen Reise Halbpension mit Frühstückbuffets. Letztere lasse ich allerdings meist aus und schlafe dafür etwas länger. Wir fahren morgens zwischen 5 und 9 Uhr ab. Da reichen mir ein Brötchen und ein Espresso von Heidi im Bus.

Rentiere sehen wir viele, Elche leider nur spärlich. Doch da kann Beat nichts dafür. Die befürchtete Mückenplage hält sich zum Glück sehr in Grenzen.

Nach 17 Tagen treffen wir müde, aber erfüllt von der wunderbaren Reise in den Norden wieder in Glarus ein. Ich hätte es locker noch eine Woche mehr ausgehalten. Wir haben unglaublich viel gesehen, viel erlebt, wir waren eine gute Gruppe, hatten Superwetter, und Beat und Heidi haben uns bestens betreut. Einfach genial!