Kontroverse Momentaufnahme einer reichhaltigen Baukultur

Das Glarner Architekturforum beleuchtet anlässlich seines 20-jährigen Bestehens den aktuellen Stand der Glarner Baukultur. Eine Baukultur, in der sich das Erbe des Kantons Glarus widerspiegelt. Ein Kanton, dessen Szenerie von alpiner Landschaft und früher Industriekultur geprägt ist. Die öffentliche Momentaufnahme findet am 22. Juni 2016 im «Hänggiturm Blumer & Co.» in Schwanden statt.



Im Glarnerland zeugen zahlreiche Arbeitersiedlungen aus dem 19. Jahrhundert – wie am Kirchweg in Ennenda – von der industriellen Herkunft der Glarner. (Bild: Kanton Glarus
Im Glarnerland zeugen zahlreiche Arbeitersiedlungen aus dem 19. Jahrhundert – wie am Kirchweg in Ennenda – von der industriellen Herkunft der Glarner. (Bild: Kanton Glarus

Im Glarnerland prägen Höhenunterschiede von 450 m ü. M. im Talboden bis über 3000 m ü. M. das Landschaftsbild. Ein Grossteil des eindrücklichen Alpentals zählt zum UNESCO-Welterbe Tektonikarena Sardona. Auch architektonisch ist Glarus ein Kanton der Kontraste. Hier zeugen Industriegelände, Fabrikantenvillen und Arbeitersiedlungen von der frühen Industrialisierung – aber auch Bauernhäuser, Gäden und Alpbetriebe von der ursprünglichen Landwirtschaft sowie SAC-Hütten vom alpinen Tourismus. Diese einzigartige Kombination steht im Spannungsfeld von wirtschaftlichem Fortschritt und schützenswerter Bausubstanz. Die Politik diskutiert aktuell intensiv über den Umgang mit dem gebauten Kulturerbe – etwa über dessen Dokumentation in den «Kunstdenkmälern der Schweiz» oder den optimalen Umfang des Inventars der schützenswerten Bauten. Gleichzeitig macht sich in Teilen der Bevölkerung Skepsis breit gegenüber rasanten baulichen Veränderungen in den Dörfern. Das Glarner Architekturforum nimmt diese Stimmung auf, informiert über die Bedeutung von Architektur und Baukultur in einem grösseren Rahmen und regt zur Diskussion an.

20 Jahre Glarner Architekturforum


Das Glarner Architekturforum feiert 2016 sein 20-Jahr-Jubiläum. Der Verein mit gut 100 Mitgliedern ist ein Ort des Austausches, der Meinungsbildung, der Auseinandersetzung und der Wissensvermittlung zu den Themen Architektur, Raumplanung und Konstruktion. Das Architekturforum organisiert jährlich sechs bis acht Anlässe zu architektonischen Themen mit besonderem Fokus auf den Kanton Glarus. Im Wissen um das sehr breite Spektrum von Architektur werden die Anlässe möglichst offen gehalten.
www.glarnerarchitekturforum.ch

«Glarner Baukultur – eine Momentaufnahme» Mittwoch, 22. Juni 2016, 16.00 Uhr, Mühleareal 20/II, Schwanden GL


Begrüssung und Einführung: Hansruedi Marti (Glarner Architekturforum, Präsident)
Input: Christian Wagner (Architekt, Chur), Caspar Jenny (Immosupport, Ziegelbrücke), Rahel Marti (Architektin und stellvertretende Chefredaktorin «Hochparterre»)
Diskussion: Thomas Aschmann (Architekt, Glarner Heimatschutz), Simon Trümpi (Baumeister, Landrat), Maja Widmer (Denkmalpflegerin)

Schlusswort: Benjamin Mühlemann (Regierungsrat, Bildung und Kultur) www.glarnerarchitekturforum.ch