Konzert zu Allerheiligen mit dem Glarner Madrigalchor

Am vergangenen 1. November präsentierte uns der Glarner Madrigalchor, verstärkt durch Susanne Frei (Sopran), Peter Walser (Bass) und Emanuele Jannibelli an der Orgel, geistliche Werke von Elgar, Stanford, Britten und anderen. Allerdings hätte das Konzert, das in der Stadtkirche Glarus stattfand, einen grösseren Zuspruch verdient gehabt.



Der Glarner Madrigalchor auf der Empore der Stadtkirche Glarus
Der Glarner Madrigalchor auf der Empore der Stadtkirche Glarus

Es hat Tradition, das Kirchenkonzert zu Allerheiligen. Diesmal bestritt es der Glarner Madrigalchor mit geistlicher Musik so unterschiedlicher Komponisten wie Benjamin Britten, Louis Vierne und Zoltán Kodály. Unter der Leitung von Niklaus Meyer und ergänzt durch einen Sopran, einen Bass sowie die Orgel resultierte daraus ein gelungenes Ganzes.

Edward Elgar und Louis Vierne

Die zwei hymnischen Anthems „Light out of the Darkness“ und „Fear not, O Land“ für Chor und Orgel von Edward Elgar wirkten gewaltig und voll, wechselten kunstvoll zwischen piano und forte, waren mehrstimmig und relativ kurz. Der Madrigalchor hatte sich auf der Empore aufgestellt, Meyer dirigierte lebhaft, das Kirchenschiff war abgedunkelt, und der Chor der Kirche in sanftes Licht getaucht.

Louis Viernes „Aubade“ für Orgel kam leise und fein, öfters mit Disharmonien – teilweise recht gewöhnungsbedürftig – rüber. Dafür endete es auf Dur. Es herrschte andächtige Stille im Raum.

Zoltán Kodály und Benjamin Britten

Das „Pange lingua“ für Chor und Orgel von Kodály hatte ein langes Orgelvorspiel, disharmonisch, viele verschiedene Klangfarben und Stimmen des Chors mischten sich, nach und nach wurde das Stück wuchtiger, immer wieder unterbrochen allerdings von leiseren Stellen. Die Orgel schwieg, und gemischte Stimmen, der tiefe Bass und der hohe Sopran sowie der Chor klagten melancholisch, bis die Orgel nach einigen Minuten wieder laut einsetzte. Susanne Frei (Sopran) und der Bass des Abends, Peter Walser, zeigten dabei ihr beeindruckendes Können.

Brittens „Prelude and Fugue on a Theme of Vittoria“ für Orgel blieb mit seinem schweren, gewaltigen Anfang und seinen vielen vollen, schrägen Akkorden in Erinnerung.

„Rejoice in the Lamb“ für Soli, Chor und Orgel desselben Komponisten wirkte manchmal harmonisch, manchmal ein bisschen erratisch, modern, experimentell, ein mal schnelleres, mal langsames Klanggemisch. Dann und wann kam der Madrigalchor mit Singen fast nicht mehr nach. Zwischendrin erklang ein „Hallelujah!“. Der Sopran sang zu leiser Orgelbegleitung lang gezogene Klangbögen, bevor ein Bass-Solo einsetzte. Es war wirklich herrlich.


Louis Vierne und Charles Villiers Stanford

Viernes „Cathédrales“ für Orgel sind bekannt und tönen öfters schräg, gegen das Ende hin stürmisch, endet aber piano auf Dur.

Stanfords „Magnificat“ gefiel mit einem fröhlich Einstieg mit Solo-Sopran im Wechsel mit dem Chor, der sich sehr engagierte. Später gab es da wunderbare fröhliche Klänge aus Sopran, Chor und Orgel zu hören, das Stück endete wuchtig und provozierte einen lang anhaltenden Applaus des Glarner Publikums.

Das nächste Mal ist der Glarner Madrigalchor bei einem Konzert in der Stadtkirche am Sonntag, den 29. März 2009, zusammen mit dem Glarner Kammerchor zu hören.