Konzerte im Freulerpalast und die Leichtigkeit des Seins

Es sind stets vier Matineen, die pro Jahr im Festsaal des Freulerpalasts Näfels angeboten werden. Vilma und Daniel Zbinden laden die Musizierenden ein, nachdem mit spürbar grosser Sorgfalt, das Jahresprogramm steht. Sie sorgen dafür, dass Abwechslungsreiches angeboten ist und Begegnungen mit kenntnisreich ausgestaltenden Musikerinnen und Musikern möglich sind.



(Bilder: p.meier)
(Bilder: p.meier)

Es war – leider – das vierte und bereits letzte Begegnen in diesem kurzen «Konzertjahr». Der Festsaal erwies sich als gar gediegener Konzertraum. Katharina Brunner (Flöte); Roberto Cuervo (Oboe) und Gion Andrea Casanova (Fagott) luden zu einer attraktiv zusammengestellten Fülle mit kurzen Kompositionen aus verschiedensten Epochen ein.

Ihre Erläuterungen zu den einzelnen Werken waren willkommen. Sie gestalteten mit viel Hingabe, spürbar hohem Können, grosser Virtuosität und beeindruckender gegenseitiger Abgestimmtheit aus. Alles geriet so kunstvoll, beneidenswert vielfältig, wurde gehaltvoll und riesig stimmungsreich ausgedrückt. Die Eleganz, Innigkeit und Kraft passte wundersam zum Festsaal.

Die drei Musizierenden spielen in tragenden Rollen in Chur, kennen sich bestens und harmonieren in einer Weise, die spürbare gegenseitige Wertschätzung zum Inhalt hat. Das kommt der Interpretation sehr entgegen. Man genoss die Lockerheit des Ausdrückens, die Vielfalt des Gebotenen, freute sich an Spannendem, Kurzweiligem, an der lockeren Jugendlichkeit, die aufkam, liess sich von Sehnen, Locken und Träumereien mittragen.

Georg Philipp Telemanns Trio Nr. 3 war ein ansteckend fröhliches Einstimmen, lieblich, anmutig, riesig elegant. Dass nach dem ersten Satz innegehalten und verspätet Eingetroffene herzlich willkommen geheissen wurden, war riesig sympathisch. Formschön und beschwingt ging es weiter. Dass Telemann gut 3000 Stücke geschrieben und sich der Galamusik hingegeben habe, wurde gerne zur Kenntnis genommen.

Gion Andrea Casanova widmet sich auch dem Komponieren. Mit den kurzen, witzigen Szenen wurde man in die Welt der Katze, des Ausruhens, der Begegnung zwischen Katze und Hund und andere tiergebundene Momente entführt. Das löste viel Kurzweil, Schmunzeln und Heiterkeit aus.

In weiteren Werken erfuhr man einiges über beinahe zeitgenössische Musik. Gordon Jacob (1895–1984) und Pierre Gabaye (1930–2019) wurden als Komponisten von wiederum kurzen Werken vorgestellt. Man wurde in viele Stimmungen entführt, nahm das gerne auf und erfuhr noch «nebenbei», dass man grad einer Uraufführung beigewohnt habe. Das war eine echt exklusive Sache.

Mit Ludwig van Beethovens Variationen zu einer Mozart-Oper wurde man in gar Harmonisches, Friedliches zurückgeführt. Innerlich schwang es mit, man nahm Munterkeiten, Leichtigkeit, das unbeschwerte Umhertollen bereitwillig auf.

Daniel Zbinden äusserte sich als Organisierender, drückte seinen Dank an Sponsoren und Besuchende aus und wies auch auf Kommendes hin. Da fanden unter anderem das Jubiläum von Joachim Raff, Auftritte von Anita Jehli, Katharina Brunner, Flurin und Selina Cuonz und anderes Erwähnung. Beim offerierten Apéro wurde gerne verweilt und geplaudert.