Konzession für Kraftwerk Cotlan AG, Rüti (Glarus Süd)

Der Regierungsrat beantragt dem Landrat, die Konzession für die Ausnützung der Wasserkraft der Linth zwischen der Einmündung des Brummbachs in Linthal und der Fassung der Textilfabriken Cotlan AG oberhalb der Einmündung des Durnagelbachs zu genehmigen.

 



Konzession für Kraftwerk Cotlan AG
Konzession für Kraftwerk Cotlan AG

In Rüti wurde 1847 ein Textilbetrieb mit einer Wasserkraftnutzung an der Linth eröffnet. Seit 1979 betreibt die Firma Cotlan Textilfabriken AG dieses Kraftwerk; der Textilbetrieb wurde 2002 eingestellt. Die Wasserfassung liegt unmittelbar oberhalb der Einmündung des Durnagelbaches in die Linth. Da das Kraftwerk vor dem Jahre 1918 errichtet wurde, benötigt dieses für eine Erweiterung innerhalb des im Jahre 1918 genutzten Perimeters keine Konzession. Oberhalb des Kraftwerkes der Cotlan Textilfabriken AG liegt das Kraftwerk der Spinnerei Linthal. Dieses nutzt das Gefälle der Linth zwischen der Rückgabe des Kraftwerkes der Linthkraftstiftung und der Einmündung des Brummbaches. Dieses Kraftwerk wurde in den Jahren 2011/12 erneuert und wird im März 2012 wieder in Betrieb genommen.

Zwischen diesen beiden Kraftwerken liegt eine heute ungenutzte Strecke von etwa 400 m Länge (zwischen Einmündung Brummbach und Einmündung Durnagelbach). Zusammen mit dem Gesuch für die Erneuerung des Kraftwerkes der Spinnerei Linthal wurde am 22. Juli 2009 auch ein Gesuch für eine Überleitung des Wassers aus dem Unterwasser des Spinnerei-Kraftwerkes in einem unterirdischen Druckkanal direkt zum Kraftwerk der Cotlan Textilfabriken AG eingereicht.

Die heutigen Maschinen und Kraftwerkanlagen der Cotlan Textilfabriken AG bedürfen dringend einer Erneuerung. Der heutige Zustand ist nicht mehr betriebssicher, stört das lokale Verteilnetz und muss dringend saniert werden. Eine Erneuerung des Kraftwerkes ist aus energiepolitischen Gründen sinnvoll. Durch die Übernahme des sauberen Betriebswassers der Spinnerei Linthal kann auf ein Wehr in der Linth und einen Entsander verzichtet und der Kostenaufwand deutlich gesenkt werden. Zudem fällt ein Wanderhindernis in der Linth weg. Die Ausgestaltung des Oberwasserkanals als Druckkanal ermöglicht eine höhere Energieausbeute und deren Rekultivierung, womit die Fläche wieder der Landwirtschaft übergeben werden kann. Überdies kann ein Hindernis für die Wildwanderung und ein Gefahrenpotenzial für die Anwohner beseitigt werden.

Die Konzession ist nur für den heute nicht genutzten, 400 m langen Abschnitt zwischen Unterwasserkanal des Spinnerei-Kraftwerkes und dem Wehr oberhalb der Mündung des Brummbaches nötig. Die Konzession soll für eine Dauer von 80 Jahren erteilt werden. Die Restwassermenge wird aufgrund strengerer Vorgaben von Gewässerschutz und Energierichtplan auf 2300 l/sec (2500 l/sec minus die Wassermenge des Brummbaches) festgesetzt, was eine zusätzliche Dotierung der Linth bedingt. Die Gesuchstellerin ist mit einem Heimfall einverstanden.