Kooperation Kantonsspital Glarus mit Hirslanden?

Der Glarner Regierungsrat lanciert ein Projekt „Sondierung von Kooperationsmöglichkeiten Kantonsspital Glarus mit Hirslanden“. Seitens Hirslanden – die schweizweit tätige Spitalgruppe umfasst dreizehn Kliniken - besteht ein ernsthaftes Interesse zu einer möglichen Kooperation. Erste Zwischenergebnisse werden im vierten Quartal vorliegen.



Der Regierungsrat
Der Regierungsrat

Die Staatskanzlei des Kantons Glarus teilt in einer Pressemitteilung folgendes zu diesem Projekt und dem weiterern Vorgehen des Regierungsrates mit:

"Die gesetzlichen Änderungen auf Bundesebene (KVG) setzen Spitäler einem erhöhten Wettbewerb um Qualität und wirtschaftliche Leistungserbringung aus, der Kostendruck nimmt unter der leistungsorientierten Abgeltung stark zu. Die Kantonsgrenzen in Bezug auf die Spitalwahl durch Grundversicherte werden faktisch aufgehoben. Spitäler benötigen deshalb betriebswirtschaftliche Freiräume, eine dynamische, an privaten Unternehmungen orientierte Führungsstruktur, eine gewisse Unternehmensgrösse und Kooperationspartner. Damit Möglichkeiten zur Zusammenarbeit für das Kantonsspital Glarus überhaupt realisierbar sind, müssen rechtliche Anpassungen vorgenommen werden. Der Handlungsspielraum
ist zu vergrössern, ohne dabei den gesetzlichen Auftrag zur Steuerung des erweiterten Grundversorgungsangebotes sowie zur Finanzierung wesentlich zu beschneiden. Der Landsgemeinde 2009 soll hierzu eine entsprechende Revision des Gesundheitsgesetzes vorgelegt werden.

Der Regierungsrat nimmt in zustimmendem Sinn von einem Projekt Kenntnis, welches eine Kooperation zwischen dem Kantonsspital und Hirslanden prüft. Die Sondierungsgespräche laufen unter der Prämisse, den Spitalbetrieb am heutigen Standort des Kantonsspitals sichern und zu stärken und die Arbeitsplätze im Kanton zu erhalten. Ziel einer Kooperation ist es, mit einem starken Partner Schwächen oder Marktnachteile auszugleichen, qualitativ hoch
stehende Leistungen möglichst wirtschaftlich zu erbringen und Stärken auszubauen. Das Projekt prüft die Realisierbarkeit einer Kooperation und legt die grundsätzlichen Eckwerte fest.

Seitens Hirslanden besteht ein ernsthaftes Interesse zur Kooperation mit dem Kantonsspital Glarus. Die schweizweit tätige Spitalgruppe mit 13 Kliniken bietet ein umfassendes, qualitativ hoch stehendes Leistungsspektrum für alle Versicherungsklassen an. Unter der Leitung des Departementsvorstehers Finanzen und Gesundheit und des CEO von Hirslanden wird eine Projektgruppe mit Vertretern des Departements, von Hirslanden sowie des Kantonsspitals die verschiedenen Themenbereiche bearbeiten. Zudem wird eine Begleitgruppe, aus Mitgliedern des Landrates und des Glarner Gesundheitswesens, dem Projekt beratend zur Seite stehen. Diese wird die Projektergebnisse hinsichtlich Realisierbarkeit, politischer Akzeptanz sowie Stärken und Schwächen überprüfen, die Sichtweisen aus den jeweiligen individuellen Berufsumfeldern der Mitglieder einbringen sowie die Einhaltung der festgehaltenen Eckwerte des Projektrahmens überwachen.

Der Regierungsrat erwartet ein erstes Zwischenergebnis im vierten Quartal 2008." pd.