Kosten für den Ausbau der Berufsschule Ziegelbrücke müssen gesenkt werden

Der Regierungsrat widerruft den Zuschlag für die Ausführung des Projekts «Erweiterung Berufsschule Ziegelbrücke». Die Zusammenarbeit mit dem Planerteam des Projekts «Brückenbauer» wird beendet. Das Bauvorhaben wird überarbeitet.



(Bilder: jhuber)
(Bilder: jhuber)

Der Standort der Gewerblich-industriellen Berufsfachschule Ziegelbrücke wird ausgebaut, damit das Bildungszentrum Gesundheit und Soziales von Glarus dorthin umziehen kann. So soll genügend Platz für die Bedürfnisse der Berufsbildung im Kanton geschaffen werden. Es wurde ein anonymer Projektwettbewerb durchgeführt, aus dem das Projekt «Brückenbauer» der Planergemeinschaft Thomas Fischer GmbH / Dr. Deuring + Oehninger den Zuschlag erhielt.

Kosten müssen auf unter 40 Millionen Franken gesenkt werden

Im November 2020 wurde der Baukommission ein Vorprojekt präsentiert, das deutlich teurer ausfiel, als es der Kanton Glarus aufgrund seiner eigenen, fundierten Abklärungen schätzte. Statt mit Gesamtkosten von ca. 30 Millionen Franken wurde nun eine Kostenschätzung von 44 Millionen Franken präsentiert. In der Folge wurde eine Kostenoptimierung geprüft. Vom Planerteam wurde verlangt, die Gesamtprojektkosten einem Kostendach von 36 Millionen Franken zu unterwerfen. Mit dem Planerteam konnte leider keine Kostensenkung der Gesamtprojektkosten erzielt werden.

Zuschlag wird widerrufen

Für den Regierungsrat kommt eine massive Kostensteigerung bereits in der Vorprojektphase nicht infrage. Auf Antrag des Departements Bau und Umwelt widerruft er den Zuschlag an das Planerteam und prüft das weitere Vorgehen. Eine Einigung mit dem Planerteam wurde angestrebt, konnte aber nicht erzielt werden. Der Regierungsrat stellt sich auf den Standpunkt, die Basis für eine erfolgreiche Partnerschaft sei bei diesem wichtigen Projekt nicht mehr gegeben. Der Vorsteher des Departements Bau und Umwelt, Regierungsrat Kaspar Becker: «Es ist besser auf einem Umweg gut ins Ziel zu kommen, als sich auf dem eingeschlagenen Pfad zu verirren. Die Bevölkerung soll an der Landsgemeinde 2023 über ein fundiertes Projekt mit einer guten Kostenwahrheit abstimmen können.»

Erst wenn der Widerruf rechtskräftig ist, kann ein neuer Zuschlag erteilt werden. Dem Kanton Glarus steht es danach frei, den Zuschlag einem anderen Team zu erteilen oder ein neues Auswahlverfahren zu eröffnen.

Zentralisierung der Berufsschulen in Ziegelbrücke ist ein zukunftsweisendes Projekt

Mit der Integration der Pflegeschule (Bildungszentrum Gesundheit und Soziales) wird gezielt in die Aus- und Weiterbildung im Kanton Glarus investiert. Diese kommt an ihrem Standort in Glarus seit Längerem an räumliche Grenzen. Der künftige Bedarf an zusätzlichem Gesundheitspersonal ist gross, eine Angebotserweiterung geplant. Der Regierungsrat hat deshalb im Jahr 2018 beschlossen, die bestehende Berufsschule und die künftige Pflegeschule in Ziegelbrücke zu zentralisieren und auszubauen. Der Standort Ziegelbrücke erweist sich dabei als die zukunftsträchtigste und nachhaltigste Wahl, auch im Hinblick auf ausserkantonale Schülerinnen und Schüler.