Kultur – der neue Schnee?

Die Grünen informieren sich über Wege zu nachhaltigerem Tourismus.



Stefan Forster, Fachmann für Tourismus und nachhaltige Entwicklung, stellte sich den Fragen der Grünen, darunter die beiden Gemeinderatskandidatinnen Eva-Maria Kreis (Glarus) und Sibylle Huber (Glarus Nord). (Bild Werner Beerli)
Stefan Forster, Fachmann für Tourismus und nachhaltige Entwicklung, stellte sich den Fragen der Grünen, darunter die beiden Gemeinderatskandidatinnen Eva-Maria Kreis (Glarus) und Sibylle Huber (Glarus Nord). (Bild Werner Beerli)

Die Grünen wollen den Tourismus im Glarnerland als wichtigen Wirtschaftszweig nachhaltig stärken. Aus diesem Grunde luden sie Stefan Forster, Professor an der Forschungsgruppe Tourismus und nachhaltige Entwicklung (ZHAW) am Center Capricorn in Wergenstein (GR), zu ihrem Mitgliedtreffen Mitte Januar ein. Unter dem Titel «Ist Nachhaltigkeit im Tourismus möglich?» informierte er die Grünen, darunter die Gemeinderatskandidatinnen Eva-Maria Kreis (Glarus) und Sibylle Huber (Glarus Nord), über Chancen und Fallstricke verschiedener Tourismusprojekte.

Gerade im alpinen Raum müssten die Weichen für die Zukunft neu gestellt werden, da der traditionelle Schnee-/Skitourismus an vielen Orten längerfristig wohl ein Auslaufmodell sei, so Stefan Forster. Gleichzeitig steige die Nachfrage nach touristischen Angeboten mit Kultur, Natur, Nachhaltigkeit und «Slowness», was für die Schweiz und den Kanton Glarus eine Chance biete. So gilt bei Tourismus Schweiz bereits heute das Motto «Swisstainable». Herausfordernd bleibt bei allen geplanten und bereits erfolgten Umsetzungen jedoch die Mobilität, insbesondere die Anreise. Die Gefahr des «Greenwashing» bei diversen Tourismusdestinationen sei gross, weil dieser Aspekt oft ausgeblendet werde.

Hier setzten die kritischen Fragen der Grünen ein, u.a. von Gemeinderatskandidatin Eva-Maria Kreis aus Glarus. Denn das Thema nachhaltiger, sanfter und entschleunigter Tourismus beschäftigt sie schon seit Längerem. Sie gehört zu den Initiator/-innen des Memorialsantrages «Slow Sundays im Klöntal» der Jungen Grünen/Grünen, der dem Langsamverkehr an acht Sonntagen im Jahr Vorfahrt und Vortritt geben will. Dass es dafür eine Nachfrage gibt, hat der Event «Chlüntel und zwar langsam» im letzten Sommer eindrücklich unter Beweis gestellt.