Kulturforum Brandluft im Unesco-Welterbe Sardona

Im Zusammenhang mit dem 10-Jahr-Jubiläum vom Unesco-Welterbe Sardona organisierte das Kulturforum Brandluft Glarus Nord am letzten Samstag im September eine geführte Wanderung vom Habergschwänd an den Talalpsee. GeoGuide Peter Straub verstand es, die etwas trockene Materie vom Welterbe-Phänomen anschaulich und verständlich zu erklären.



Beim Helloch (Bilder: zvg)
Beim Helloch (Bilder: zvg)

Etwas speziell muss ein Ort schon sein, damit er von der Unesco in die Welterbeliste aufgenommen wird und das ist die Tektonikarena Sardona. Sie erlaubt Einblicke in die Entstehungsgeschichte der alpinen Berge und Täler und ist weltweit einzigartig, denn sonst nirgends sieht man die Resultate der Vorgänge, die zur Gebirgsbildung geführt haben deutlicher und monumentaler.

100 Millionen Jahre

Bei der Wanderung vom Habergschwänd an den Talalpsee findet man Gestein mit einem Altersunterschied von bis zu 100 Millionen Jahren. Alle entstanden als Ablagerungen auf dem Boden eines Meeres. Die meisten sind Kalkgesteine und enthalten an verschiedenen Orten versteinerte ehemalige Meeresbewohner. Auch die Gletscher der Eiszeit formten die Landschaft. Sehr gut zu sehen beim glatten Felsen am Weg bei den Talhütten. Die kleineren und grösseren Gesteinstücke, die im Eis eingefroren sind, bearbeiten den Fels wie Schmirgelpapier sobald sie vom Gletscher darübergeschoben werden und sind auf der Oberfläche als Kratzspuren sichtbar. Sie zeigen auf, in welche Richtung der Gletscher sich bewegte.

Das Hellloch

Zuhinterst im Tal schon beim Aufstieg auf die Spannegg findet man etwas abseits vom Weg das Hellloch. Früher versenkten die Älpler die Steine von der Alpsäuberung in diesem Loch. Heute weiss man, dass es kein Meteoritenkrater, sondern eine riesige, oberflächennahe Höhle war, bei deren Einsturz diese aussergewöhnlich grosse und trichterförmige Vertiefung, genannt Doline, entstand.

Nach den lehrreichen Ausführungen von Peter Straub wurde die Wandergruppe im Restaurant Talalp herzlich empfangen und nach dem Genuss des Vesperplättli machten sich alle auf den Heimweg mit dem Bewusstsein, dass wir einen wahren Schatz zur Entstehung unserer wunderschönen Landschaft vor der Haustüre haben und hoffentlich zukünftig mit offeneren Augen durch die Gegend wandern, den die Schätze dieser Erde liegen oft nicht weit abseits des Weges.

Weitere Infos zum Unesco-Welterbe Sardona unter https://unesco-sardona.ch