Kulturgesellschaft Glarus – Wahlen, Ehrungen, neues Saisonprogramm

Es gehört für Kulturinteressierte zur wertvollen Tradition – der Besuch der jeweiligen Hauptversammlung, die stets in den geschichtsträchtigen Räumlichkeiten des Freulerpalastes Näfels angeboten ist. Martin Leutenegger, seit sieben Jahren präsidierend, hatte alles bestens vorbereitet. Er und der riesig kreativ tätige Vorstand freuten sich, dass die Nach-Corona Zeit eingesetzt hat, dass man sorgsam Geplantes wieder anbieten kann. Aus dem Vorstand schieden Jakob Strebi, 30 Jahre im Amt und Angelika Echsel, nach zehn Jahren Zugehörigkeit zu diesem Gremium. Neues Vorstandsmitglied wurde Lara Schaffner, Hauptorganistin in Glarus und an der Glarner Musikschule unterrichtend. Gerne nahm man zur Kenntnis, was die Verantwortlichen der drei Bereiche Musik, Theater und Ds dritt Programm vorbereitet haben.



Rückblick auf die Oper Fanciulla di Glaris (Bilder. p.meier)
Rückblick auf die Oper Fanciulla di Glaris (Bilder. p.meier)

Martin Leutenegger dankte allen Verantwortlichen, die sich für die vielfältigen Belange der Kulturgesellschaft Glarus kompetent und gewissenhaft einsetzen. Das sind Martin Zimmermann, Vizepräsident und Vorsitzender des Ressorts Konzerte; Swantje Kammerecker (Konzerte und Medienverantwortliche), Jakob Strebi, Konzerte; Caroline Trümpi-Althaus, Vorsitzende Theater und Kinderprogramm GLKB Sternstunden; Severin Fischli und Beni Hunziker (beide Ressort Theater); Heini Nold, Vorsitzendes Ds dritt Programm; Angelika Echsel, Corinna Reusser und Susanne Schwegler (alle Ds dritt Programm); Walter Hauser, Quästor. Riesig kompetent sind zudem die Leiterin der Geschäftsstelle und Protokollführerin, Silvia Grossmann und Nadja Slongo, Grafisches (Art&Weise) im Einsatz. Als Revisoren amten Fritz Jakober und Iréne Reichenbach.

Erfreulich ist gewiss, dass der Kulturgesellschaft 520 Mitglieder angehören. Zu den sechs Ehrenmitgliedern kommen Dorli und Jakob Strebi dazu. Martin Leutenegger würdigte Jakob Strebis umfassendes Schaffen, seine kompetente und beharrliche Arbeit, das Verfassen vieler Berichte, das Engagieren vieler Künstlerinnen und Künstler. Vieles gehörte zu diesem Aufzählen. Jakob Strebi wies mit seinem Votum auf unzählige Begegnungen in genussreicher, kurzweiliger Art hin. Man hörte ihm so gerne zu und staunte, mit wem er an der jeweiligen Tafel sass, welch erlebnisreiche Momente sich ergeben hatten. Angelika Echsel will der Kulturgesellschaft weiterhin die Treue halten, sich aber vor allem ihrer weiteren Ausbildung widmen, aber da und dort zuweilen mithelfen. Beide erhielten viel Anerkennung und verdiente Geschenke. Neu in den Vorstand gewählt wurde Lara Schaffner. Die bisher Amtierenden wurden mit viel Beifall wiedergewählt.

Jahresbericht und neues Saisonprogramm

Martin Leutenegger befasste sich nochmals mit allen Aktivitäten zum hundertjährigen Bestehen der Kulturgesellschaft. Hervorgehoben wurde das Erarbeiten und Aufführen von «Stets i Truure» im grossen Areal der ehemaligen Tuchfabrik Hätzingen. Diese riesige Fläche wurde von der Familie Trümpi, Besitzerin in sehr grosszügiger Weise zur Verfügung gestellt. Es schlossen die Wiedererweckung der Oper «Fiorna – la fanciulla di Glaris» samt insgesamt fünf Jahre umfassendem Vorbereiten und viermaligem Aufführen in der Aula der Kanti Glarus an. Zwischendurch waren viele Aktivitäten als Strassentheater und im Güterschuppen Glarus angeboten. Es kam einem wahrhaft bunten und riesigen Blumenstrauss gleich. Martin Leutenegger würdige die riesige Probentätigkeit, das Engagement vieler Laien, die so bereitwillig und kunstsinnig mittaten. Er erwähnte das Engagement der jeweils Verantwortlichen Christian und Beni Hunziker, Bruderboot Compagnie; Martin Zimmermann, Reto Cuonz und Ann Allen (Fiorina-Projekt). Verdankt wurde die willkommene und grosszügige finanzielle Unterstützung vonseiten des Kantons und vieler Sponsoren.

Weiter geht es mit einer attraktiven Vielfalt von Angeboten. Inhalte wurden durch die jeweiligen Ressortverantwortlichen erläutert.
«Fröilein da capo» gastiert am 2. September im «Schwert» Näfels. Hellvetia ist eine Recherche zur einig einsamen Schweiz, dies am 24. September im Güterschuppen Glarus. Eine turbulente Nachtmusik und Maestro Mozart ist am 22. Oktober im Fabriktheater Schwanden angeboten. Mit Tic Tac tritt Ferrucio Cainero am 27. Oktober im «Schwert» Näfels auf. Und «Michel in der Suppenschüssel» gehört zum 19. November und der Kanti-Aula als Aufführungsort. Am gleichen Ort interpretieren am 14. Januar des kommenden Jahres Paul Meyer, Gérard Caussé und Frank Braley Klarinettentrios von Mozart, Schumann und Bruch. Mit «Eigener Schatten» begrüsst Manuel Stahlberger am 26. Januar im Keller des Kunsthauses Glarus. Es schliesst am 24. Februar ein Konzert mit dem weltbekannten Klavierduo Yaara Tal und Andreas Groethuysen in der Kanti-Aula an. Am 24. März gastiert das Danish String Quartet im Soldenhoffsaal Glarus. Mit «Andorra» und dem Theater Kanton Zürich endet die wechselvolle Saison am 29. April.

Finanzielles, Begegnungsort Kartoni Glarus

Walter Hauser hatte eine Fülle an Zahlen übersichtlich zusammengestellt. Er erläuterte die bedeutendsten Positionen der umfangreichen Jahresrechnung, die mit einem bescheidenen Vorschlag abschloss. Seine riesige Arbeit wurde mit viel Applaus verdankt.

Auf dem Areal der ehemaligen «Kartoni» tut sich einiges. Unter anderem ist die Errichtung eines Kulturzentrums samt Räumlichkeiten für die Glarner Musikschule geplant. Es gibt eine grosse Vorarbeit zu leisten, bis alles entscheidungsreif präsentiert werden kann. Ein Verein zwecks Realisierung wurde mit der Bezeichnung «VBKG – Begegnungsort Kartoni Glarus» im Oktober des vergangenen Jahres gegründet. Ihm gehören Verantwortliche der Chlibühni Glärnisch, Kulturgesellschaft Glarus, The Kommithée fuehr Müsick, der Verein Glarner Musikschule, und der Kartoni Quartier AG an. Geplant ist das Erarbeiten einer Machbarkeitsstudie für einen Begegnungsort in der entsprechenden Überbauung.

Die gesamte HV konnte nach einer knappen Stunde abgeschlossen werden. Eingeladen war man zum anschliessenden Apéro und einem Konzert zur Sommerwende in Schweden.