Kulturverein Glarus Süd – sanftes Hinführen zu neuem Programm

Es ist sattsam bekannt, wie einschneidend sich COVID-19 auch auf Kulturelles ausgewirkt hat. Nichts war wie vorher. Darüber berichtete Ruth Tüscher, Präsidentin des Kulturvereins Glarus Süd. Zu lediglich drei der für die vergangene Saison geplanten Anlässe konnte eingeladen werden.



Kulturverein Glarus Süd – sanftes Hinführen zu neuem Programm

«Auftakt» – dies der Titel der ersten Veranstaltung. Gar beschwingt ging es zur und her beim Feiern von gerade zwei Geburtstagen; das Neue Zürcher Orchester feierte seinen Dreissigsten, die Glarner Musikschule ihren Fünfzigsten. Gerne denkt man an gar Munteres, Elegantes zurück. Mit dem Aufleben französischer Chansons verwöhnten Daria Nold und der Gitarrist Martin Nesnidal. «Les Moby Dicks» und die Bindella Band waren eine gar beschwingte, gern gehörte musikalische Einheit mit ihrer Hitparade aus den Sechzigern.

Dann kam das einschneidende Ende. Angekündigtes musste ausfallen. Ruth Tüscher und ihr Vorstand hatten kaum mehr etwas zu organisieren. Alle blieben mit viel Engagement trotzdem dran. Es ist begrüssenswert, dass Sponsoren und Gönner dem Kulturverein weiterhin die Treue halten, Mitglieder nicht demissioniert haben und sich willkommen viele für die Übernahme eines Patronats meldeten.

Die Behandlung der traktandierten Geschäfte nahm nur wenig Zeit in Anspruch. Alles war gewohnt sorgsam vorbereitet. Martha Schegg präsentierte die Jahresrechnung und erläuterte einige Abweichungen, die sich wegen der ausgefallenen Veranstaltungen und spürbar tiefen Einnahmen ergeben hatten. Es revidierte Wolfgang Rhyner, Haslen. Er äusserte sich enorm positiv und würdigte die umfassende Arbeit der Verantwortlichen. Um Papier zu sparen, werden inskünftig die Jahresrechnung samt Bilanz am Versammlungsort aufgelegt oder auf Wunsch schriftlich zugestellt. Diesem, vom Vorstand ausformulierten Antrag, wurde diskussionslos Folge geleistet.

Es waren Neuwahlen vorzunehmen. Sally Leuzinger, Schwändi, gehört neu dem Vorstand an, Anita Rhyner und Heiri Kundert hatten ihren Rücktritt bekannt gegeben und zugleich versprochen, dann mitzuhelfen, wenn es aus irgendwelchen Gründen notwendig werde. Zweiter Revisor wurde Kurt Gerber, Schwanden. Dank, Geschenke und die herzliche Einladung an die neu Gewählten schlossen an. Mit der umsichtigen und kreativen Arbeit des Vorstandes waren alle einverstanden. Ruth Tüscher zeigte auf, dass man auch «unter dem Jahr» gerne Vorschläge entgegennehme und alles eingehend prüfen werde.

Es war dann Sache von This Vögeli, Gemeindepräsident von Glarus Süd, dem Vorstand mit viel Herzlichkeit und Anerkennung zu danken. Es werde kunstsinnig und ideenreich gearbeitet. Das sei wirklich verdankenswert. Zumal derartige Engagements alles andere als selbstverständlich seien. Er gab der berechtigen Hoffnung Ausdruck, dass man bald wieder die vielfältigen Angebote möglichst ohne Einschränkungen besuchen und geniessen könne, und dass viele Kulturinteressierte den Weg zum einen oder anderen Veranstaltungsort finden werde. Und wenn alles möglichst ohne Corona-bedingte Einschränkungen möglich werde, sei es sehr wünschenswert. Und dass er für die Konsumation aufkam, fand gebührend Dank und Anerkennung.  

Das neue, 99. Saisonprogramm

Das wechselvolle Programm mit total 16 Anlässen wird auf hoffentlich verdient grosse Beachtung stossen. Nach Hauptversammlung und kurzen Hinweisen zur 85. Musikwoche in Braunwald gastiert am 2. Oktober das Orchestrina Chur & Violin Virtuoso unter Leitung von Anita Jehli in der evangelischen Kirche Schwanden. Am 23. Oktober wartet die Jenson Jazzband mit ihrem Leiter Matthias Jenny mit einem Gastspiel auf, bevor am 31. des gleichen Monats zur Matinee mit «Verrückt im Apfelglück» ins Gemeindezentrum Schwanden eingeladen wird. Das Duo Doublette mit Annick Langlotz und Milu vom Zirkus Mugg bietet Konzert, Theater und Zirkus in erfrischender Einheit an.

Auf den 20. November fällt die Operettengala des Sorbischen National-Ensembles, bevor es wenige Tage später, nämlich am 26. November, mit dem Candle Light Dinner mit «Musique en route» und den Instrumentalisten Ronny Spiegel (Geige), Ariel Rossi (Gitarre), Tom Tafel (Akkordeon, Stefanie Hess (Kontrabass) und am 28. des gleichen Monats mit dem Adventskonzert des von Felix Schudel dirigierten Neuen Glarner Musikkollegiums in der evangelischen Kirche Betschwanden weitergeht, Und wer Hanspeter Zweifel und die Atlantis Big Band an einem Konzert mit bereits Weihnächtlichem kennenlernen will, findet sich am 4. Dezember im Gemeindezentrum Schwanden ein. Zur beliebten Weihnachtsfeier mit Adventsmusik für Quintett und Harfe und traditionellem kulinarischem Verwöhnen sind die Pensionierten von Glarus Süd auf den 19. Dezember ins Gemeindezentrum eingeladen.

Und am 8. Januar liest Samuel F. Krämer aus seinen beiden Büchern «Tollkirschen» und «Blösch» im Hänggiturm, Mühleareal. Und ab dem 22. Januar geht es wirbligst weiter. «Hutzenlaub jubiliert» lautet der Titel. Am 4. Februar ist ein «Liederabend im Konjunktiv» mit dem viele Vermutungen gestattenden Titel «Was Wäre Wenn» mit Roman Riklin und Daniel Schaub angeboten. Dann, am 26. des gleichen Monats, lädt Thomas Leuenberger, früher «Flügzüüg» mit der Entschleunigungsshow «Baldrian» ein, bevor Gardi Hutter & Co. mit «Gala Gaudi» am 3. März im Gemeindezentrum gastiert. Und die Hanneli Musig lädt auf den 26. März zu ihrer Jubiläums- und Abschiedstournee ein. Glanzvoller, witziger – zuweilen sehr tiefschürfender Abschluss bieten Thomas und Volker Martins, bekannter als Chaostheater Oropax mit «Testsieger am Scheitel» am 2. April an.

Man darf sich wirklich «rundumme freue» und ist nachhaltig gebeten, das eine oder andere Datum in der Agenda einzutragen.