Kulturverein Glarus Süd – was wäre, wenn …

... sich das Geschehen um und wegen Corona ganz anders entwickelt hätte?

Dann nämlich hätten die Verantwortlichen des Kulturvereins Glarus Süd mit ihrer Präsidentin Ruth Tüscher ihre 98. Saison mit den vielen so attraktiven Veranstaltungen so anbieten und realisieren können, wie es einst geplant war. Drei der insgesamt 15 Anlässe konnten mit kleinen Einschränkungen durchgeführt werden.

 



Kulturvereins Glarus Süd mit ihrer Präsidentin Ruth Tüscher (Bilder: p.meier)
Kulturvereins Glarus Süd mit ihrer Präsidentin Ruth Tüscher (Bilder: p.meier)

Dazu gehörten neben der ordentlichen Hauptversammlung das Gastspiel des Neuen Zürcher Orchesters mit ihrem Dirigenten Martin Studer und gar talentierten jugendlichen Solistinnen und Solisten, die musikalische Matinée mit französischen Chansons mit Daria Nold und Martin Nesnidal und der furiose stimmungsstarke Auftritt der «Moby Dicks Bindella Band». Vieles blieb dann leider im wahrsten Sinne des Wortes «auf der Strecke». Gedacht wird beispielsweise an «Hutzenlaub jubiliert», die Jenson Jazzband, das Adventskonzert mit dem Neuen Glarner Musikkollegium, Samuel Krämers Lesung, die «Entschleunigungs-Show» mit Thomas Leuenberger und die Gastspiele von Gardi Hutter und dem Chaostheater Oropax und eben der bereits zitierte Liederabend «Was Wäre Wenn» mit Roman Ricklin und Daniel Schaub.

Dem Vorstand des Kulturvereins gehören Ruth Tüscher, Martha Schegg-Marti, Mathias Grob, Maya Kobi Largo, Heinrich Kundert, Anita Rhyner, John Tinguely, Edwin Tüscher, Andrea und Werner Wahl in verschiedenen Chargen an. Ihnen fiel es alles andre als leicht, dass seit Beginn November des vergangenen Jahres einige der geplanten Anlässe gestrichen werden mussten. Ruth Tüscher hebt bei der Beantwortung vieler Fragen hervor, dass den Beschlüssen aus Bundesbern und des Kantons Folge zu leisten war.

Zu Organisatorischem merkt sie an, dass dem Vorstand die Durchführung der Weihnachtsfeier für Pensionierte ganz fest am Herzen liege. Diese Vorbereitungen werden von allen mitgetragen. Und wenn das gesamte Programm einmal festgelegt und vom Gesamtvorstand gutgeheissen ist, hat sich die Präsidentin mit zahlreichen Details zu befassen. Dazu gehören die Kontaktaufnahmen mit den Kunstschaffenden, die Durchführungsdaten samt Lokalitäten inklusive An- und Wegräumen der Sitzgelegenheiten (Gemeindezentrum Schwanden oder – eher selten – im Hänggiturm), die gewohnt herzliche Begrüssung vor jeweiligem Aufführungsbeginn und Überreichen kleiner Geschenke am Schluss, das Festlegen der Verträge, das Regeln vieler Details. Stets wird darauf geachtet, dass ein Programm wächst, das viele anzusprechen vermag.

Zuweilen melden sich interessierte Künstlerinnen und Künstler mit ihrem jeweiligen Programm, in solchen Fällen gilt es, sorgsam auszulesen. Und hin und wieder ist auch die Ablehnung von gar besonderen Wünschen oder dem gesamten Auftritt notwendig. Ruth Tüscher weiss, wovon sie spricht, wenn sie auf überrissene Honorarforderungen, Übernachtungswünsche oder das Besorgen von Wäsche hinweist. Das würde gewiss Heiterkeit wecken.

Wie sich die gegenwärtige Situation finanziell auswirken wird, kann noch nicht abschliessend beurteilt werden. Dazu gehört die belastende Ungewissheit, ob noch irgendetwas überhaupt angeboten werden kann. Aufgeben kommt glücklicherweise nicht infrage. Das verdient grossen Respekt. So wird bereits an Kommendes gedacht.

So freuen sich Kulturfreunde trotz vielen Fragen um den einen oder anderen Anlass auf Neues – im Wissen, dass die Verantwortlichen des Kulturvereins zielführend weitermachen.

Und irgendwann wird man erfahren, was besucht werden kann – darauf darf man sich freuen.