Kulturwoche 2008

Vor den Herbstferien führte die Kantonsschule Glarus verschiedene Projektwochen durch. Für 96 Lernende der 3. Gymnasialklassen und der 1. Klasse der Fachmittelschulklasse (FMS) stand die Kulturwoche auf dem Programm. Die Schüler/-innen wählten aus einem vielfältigen Angebot ein Thema aus. Dies wirkte sich sehr positiv auf das Engagement und das selbständige Arbeiten aus.



Fachwissen im Hangar der Linth Air Service. (Bild: zvg)
Fachwissen im Hangar der Linth Air Service. (Bild: zvg)

Zur Kultur einer Gesellschaft zählen sicher ihre Kenntnisse, Errungenschaften und Werte. Jede Gruppe der Kulturwoche widmete sich einem bestimmten Aspekt unseres vielfältigen kulturellen Hintergrundes.

Regelmässigkeiten in Zeit und Raum

Dazu zählt natürlich die Einteilung der Zeit. Sie gründet einerseits auf astronomischen Beobachtungen und mathematischen Überlegungen, andererseits steht eine faszinierende Geschichte dahinter. Eine Gruppe von Lernenden suchte nach den Taktgebern der Kalender unterschiedlicher Kulturen und ging dem Ursprung der Namen unserer Wochentage nach. Eine zweite Gruppe widmete sich den Formen und Symmetrien geometrischer Körper. Sie baute aus farbigem Papier vielflächige Modelle und konnte beispielsweise zeigen, dass ein Fussball auf einen Ikosaeder zurückzuführen ist. Um den Kopf frei zu haben, startete diese Gruppe jeden Tag der Woche mit dem Einstudieren von Volkstänzen, die am Freitag die Schlussveranstaltung mit Schwung umrahmten.

Klänge im Freien und Singen im Chor

Viel im Freien unterwegs war die Gruppe, die mit Musiklehrer Christoph Schönenberger die 22 Klangskulpturen des Toggenburger Klangweges erkundete. Sie hörten wie ein Baum Töne transportiert, wie Wasser klingt, wie Unterlagsscheiben einen Rauschtanz vorführen und welche Musik der Fels erzeugt und versuchten ihre Wahrnehmungen in einer Präsentation umzusetzen. Im Schulhaus probte eine überwiegend weibliche Gruppe verschiedene Stücke aus Pop und Musicals ein und lud zum Schluss zur Vorführung.

Kultur – alltäglich oder aussergewöhnlich

Wer sich, wie eine weitere Gruppe, mit dem Essen, der Sprache oder der Jugendkultur beschäftigt, stellt fest, dass uns Kultur täglich auf Schritt und Tritt begleitet. Eine Führung durch Glarus und durch eine Ausstellung im Kunsthaus zeigte auch weniger vertraute Gesichtspunkte kulturellen Schaffens und wurde unter der Leitung von Deutschlehrer und Kunstliebhaber This Jenny verarbeitet. Wenig alltäglich, aber phantasieanregend war auch die Auseinandersetzung mit dem Thema Geister. Auf der Aulabühne führten zum Abschluss zwei Gestalten aus dieser anderen Welt ein Zwiegespräch bevor eine technisch ausgefeilte Video- Präsentation und ein Poster in die Gesetze des Geistertums einführten.

Beziehung Tier – Mensch und was wir von Vögeln gelernt haben

Eine uralte Geschichte zwischen Mensch und Tier ist die Domestikation. Seit unsere Vorfahren sesshaft wurden, haben sie Tiere an sich gebunden und für ihre Zwecke benutzt. Mit fundierter Literatur und einem Zoobesuch wurde versucht, das Wesen ausgewählter Tierarten zu ergründen und auf einem Poster gestalterisch umzusetzen. Ein zweites Thema mit biologischem Bezug waren die Gesetzmässigkeiten des Fliegens. Ausgehend vom Segelflug der Vögel beschäftigte sich eine Gruppe mit dem Profil von Tragflächen und der Aerodynamik und baute funktionstüchtige Bumerangs. Zur Überprüfung der angeeigneten Kenntnisse erlebten wir eine hochstehende Führung durch die Werkstatt der Linth Air Service.