Während der Kulturwoche (KuWo) arbeiteten sie an einem Projekt, das sie aus einem vielfältigen Angebot und ihren Interessen entsprechend auswählen konnten. Diese Spezialwoche bot die Möglichkeit, sich neuen Herausforderungen zu stellen und sich intensiv mit einem Thema zu beschäftigen, das im normalen Unterrichtsalltag kaum Platz findet. Das selbstständige Tüfteln und Erarbeiten eines präsentierbaren Produktes war Teil der Arbeit. Wie abwechslungsreich das Angebot war, hat sich bei einem Besuch in den verschiedenen Projekten gezeigt.
Moderne Methoden der Fotografie
Dienstagmorgen, acht Uhr: In der Dunkelkammer der Kanti Glarus steht eine Gruppe Schüler/-innen in Labormänteln. Alle haben eine Filmrolle dabei voll mit Fotos, die sie am Tag zuvor geknipst haben und die es nun zu entwickeln gilt. Nachdem alle benötigten Utensilien bereitgelegt und die Handgriffe eingeübt wurden, geht das Licht aus. In absoluter Dunkelheit werden die Filme fürs Entwickeln vorbereitet. Eine Stunde und etliche Arbeitsschritte später sind die ersten selbst entwickelten Filme fertig. Wie aber stellt man daraus richtige Abzüge her? Die Antwort auf diese Frage wird Thema des nächsten KuWo-Tages sein.
Zuerst geht es jetzt daran, am Computer digitale Fotos zu bearbeiten. Mit viel Eifer experimentieren die Fotografen und Fotografinnen mit den Möglichkeiten der Technik, die diese modernere Methode der Fotografie bietet.
Kulturwoche-Show
Überall im Schulhaus trifft man auf die musikbegeisterten Schüler/-innen des Projekts der Kulturwoche-Show, die fleissig ihre Parts üben. Die Band, in der die unterschiedlichsten Instrumente vertreten sind und auch Sänger/-innen nicht fehlen, studiert aktuelle Songs ein, die am Ende der Woche in einer Show präsentiert werden.
Die Gruppe «Let’s play Shakespeare» will ebenfalls auf die Bühne. Sie hat sich vorgenommen, ein eigenes Drehbuch zu schreiben. Ihr ehrgeiziges Ziel ist es, am Ende der Woche eine eigene Shakespeare-Adaption auf Englisch aufzuführen. Nachdem sie sich mit Shakespeare und seinen Werken wie Romeo und Julia vertraut gemacht haben, geht es nun darum, eine eigene Version dieser Theaterstücke zu erarbeiten und schauspielerisch umzusetzen.
Eigene Kreaturen erschaffen
Mit schöpferischen Prozessen beschäftigt sich auch das Projekt «Kreateure, Kreaturen, Kreieren». An Beispielen wie Frankenstein soll das Verhältnis von Schöpfern zu ihren Geschöpfen analysiert werden, bevor die Schüler und Schülerinnen dann selber zu Schöpfern werden und ihre eigenen Kreaturen erschaffen.
Feldforschungsarbeiten
Zu einer Kulturwoche gehört natürlich auch Feldforschungsarbeit. So haben die Schüler und Schülerinnen, die sich mit dem Thema «Fish & Chips» beschäftigen, nicht nur die Möglichkeit, die Pommes-frites-Herstellung live zu erleben, sondern auch frühmorgens den einzigen Berufsfischer auf dem Walensee bei seiner Arbeit zu begleiten. Nebst den theoretischen Hintergründen zu den Lebensmitteln Fisch und Kartoffeln erfahren die Teilnehmenden, wie deren Verarbeitung funktioniert oder führen sie gleich selber durch, bis hin zum genussbereiten Produkt auf dem Teller.
Selbst konstruierte Fahrzeuge
Einiges an handwerklichem Geschick müssen die Schüler mitbringen, die sich zur Aufgabe gesetzt haben, Ende Woche ein selbst konstruiertes Fahrzeug präsentieren zu können. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Aus alten Dampfabzügen und Küchenmixer entstehen Gefährte, die sich auf zum Teil unkonventionelle und verblüffende Art und Weise fortbewegen.
Optische Täuschungen
Ums Staunen und Verblüffen geht es auch im Projekt der optischen Täuschungen. Anfang Woche noch selber über die Illusionen unserer Wahrnehmung verblüfft, entwickeln die Schüler und Schülerinnen das Interesse, hinter das Prinzip der Täuschungen zu sehen und mehr über die Funktionsweise der Wahrnehmung zu erfahren. Schlussendlich werden sie selber Täuschungen produzieren und ihrerseits die Zuschauer zum Staunen bringen.
Nach der Schlusspräsentation am Freitagnachmittag geht für alle Beteiligten eine arbeitsreiche, aber auch sehr bereichernde Woche zu Ende, welche interessante und überraschende Erkenntnisse ermöglicht hat.
