Eingeladen zur Stuhlvernissage hatte die Kinderkrippe Glarus. Oder vielmehr das aktive Führungsteam, das sich mit grosser Fachkenntnis für die Betreuung der Kinder einsetzt. Weil die Kinderkrippe ohne öffentliche Unterstützung auskommen muss, nutzen die Krippenfrauen jede Möglichkeit, Sponsoren zu finden oder durch eigene Aktivitäten das Budget aufzubessern.
Stühle wohin das Auge blickt
Da waren sie nun versammelt, die angekündigten Stühle, den Wänden entlang, auf Podesten oder an den Wänden hängend. Sie hatten sich in Gruppen um ihr Motto geschart, Pflanzen und Blüten um „Bluämä“, die Noten und Instrumente um „Musig“ oder die essbaren Früchte um „d’Chuchi“. Mein Favorit ist übrigens der scharfe Stuhl mit den roten Peperonici. Unter den zahlreichen Sammelbegriffen sind insgesamt 81 dekorierte Stühle zu sehen und natürlich zu kaufen. Jeder Stuhl ist garantiert ein Unikat. Die drei Hobbykünstlerinnen Corinna Elmer-Ferrari, Vreni Becker und Myriam Diethelm wurden beim Aufbau der Ausstellung vom ganzen Betreuungsteam der Kinderkrippe unterstützt, welches auch als Servicepersonal während der Vernissage im Einsatz stand. Die Eltern der betreuten Kinder wiederum steuerten die Köstlichkeiten fürs Apéro-Buffet bei, eine Auswahl, die seinesgleichen sucht. Dank gemeinsamem Einsatz kam schliesslich eine nicht alltägliche Ausstellung zustande.
Wie kam der Stuhl zum Hobby?
Auf der Suche nach Verkaufschlagern für den jährlichen Weihnachtsmarkt kam Corinna die Erleuchtung. Sie trug die Idee dem Leiterteam vor. Damals hatte eben die Serviettentechnik den Siegeszug angetreten, und so lag es nahe, irgendetwas damit zu verzieren. Corinnas Bruder Angelo Ferrari, der in humorvoller Art die Laudatio hielt, verriet noch einige Details rund um die Stuhlgeschichte. Die drei Hobbykünstlerinnen, die ihre Stühle natürlich zu Hause verzieren, haben die Technik laufend verfeinert und hüten das Geheimnis ihres speziellen Klebstoffes wie ihren Augapfel. Mangel an Stühlen gibt es nicht, sie werden von Freunden und Bekannten geschenkt, herbeigeschleppt, vom Strassenrand gerettet oder sogar mit dem Lastwagen geliefert. Auch Papierservietten jeglicher Herkunft landen bei den begabten Damen. Aus dem Ausland, von Übersee, aus dem Internet und aus sämtlichen Warenhäusern und Papeterien stammt die grosse Auswahl an Motiven. Alle helfen gerne, denn es ist klar, der Reinerlös geht immer in die Kasse der Kinderkrippe und kommt den Kindern zugute, sei es für spezielle Unternehmen, Ausflüge oder Anschaffungen. Übrigens sind die Stühle durchaus erschwinglich und eignen sich prima für Weihnachtsgeschenke. Sie sind aber nur echte Krippenstühle mit der entsprechenden Etikette, bitte achten Sie darauf! RS.
Die Ausstellung dauert bis am 5. Januar 2009 und ist nach telefonsicher Vereinbarung (Telefon 055 645 37 37) zu besichtigen.