Die KVA Linth blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2024/25 zurück. In einer Phase intensiver Bauarbeiten und anspruchsvoller Rahmenbedingungen im Projekt «KVA Linth 2025» konnte der laufende Betrieb weiterhin aufrechterhalten werden. Der Ertragsüberschuss von 2,43 Millionen Franken liegt zwar unter dem Vorjahreswert von 5,14 Millionen Franken, übertrifft jedoch das Budget von 1,70 Millionen Franken deutlich. In den kommenden Jahren ist aufgrund eingeschränkter Produktionskapazitäten durch das Grossprojekt allerdings mit tieferen Ergebnissen zu rechnen.
Der Betriebsertrag beträgt 24,97 Millionen Franken, rund 7 Prozent weniger als im Vorjahr. Positiv entwickelte sich der Fernwärmeabsatz: Mit 3,2 Millionen Franken liegt er etwa 18 Prozent über dem Budget, da mehr Fernwärme geliefert werden konnte. Die Einnahmen aus den Verbrennungsgebühren blieben stabil bei rund 14 Millionen Franken.
Der Stromverkauf erreichte mit 4,42 Millionen Franken ein deutlich besseres Ergebnis als budgetiert. Hauptgrund dafür waren die erzielten Preise am Strommarkt. Zurzeit kann die KVA Linth jedoch nur in reduziertem Umfang Strom produzieren, da Anfang 2025 im Rahmen der Erneuerungsarbeiten eine der beiden Turbogruppen stillgelegt wurde. Voraussichtlich im Spätherbst 2025 soll eine neue, effizientere Anlage ihren Betrieb aufnehmen.
Grosse Projekte werden die kommenden Jahre prägen
Das Erneuerungsprojekt «KVA Linth 2025» bleibt die grösste Herausforderung der nächsten Jahre. Trotz hoher Komplexität und zahlreicher beteiligter Unternehmen schreiten die Arbeiten ohne Verzögerungen und bei laufendem Betrieb voran. Dank der schrittweisen Umsetzung ist die Abfallverwertung für die Region jederzeit sichergestellt.
Weiter baut die KVA Linth ihr Fernwärmenetz kontinuierlich aus. Insgesamt lieferte die KVA Linth im vergangenen Geschäftsjahr über 28 000 MWh Wärmeenergie an ihre Kundinnen und Kunden – ein Zuwachs von rund 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für das laufende Geschäftsjahr sind weitere Ausbauschritte in Glarus Nord vorgesehen. Zentrales Vorhaben bleibt die Transportleitung nach Bilten, deren Fertigstellung nach Verzögerungen im ersten Halbjahr 2026 erwartet wird. Sie ist Voraussetzung für künftige Erweiterungen wie beispielsweise die mögliche Erschliessung der Region March.
An der Abgeordnetenversammlung vom 27. Oktober 2025 werden die Vertreterinnen und Vertreter der Zweckverbandsgemeinden über die Aktienzeichnung für das Projekt SwissZinc abstimmen. Mit diesem Projekt entsteht in Zuchwil (SO) eine zentrale Anlage zur Rückgewinnung von Metallen aus Hydroxidschlämmen. Diese innovative Lösung ermöglicht es, wertvolle Metalle wie Zink, Blei, Kupfer, Kadmium und Silber, die bei der Abluftreinigung anfallen, in der Schweiz zurückzugewinnen und wiederzuverwerten. Damit entfällt künftig die aufwendige Entsorgung von Hydroxidschlämmen im Ausland.
Pionierrolle bei der CO₂-Abscheidung
Im CO₂-Kompetenzzentrum der Stiftung Zentrum für nachhaltige Abfall- und Ressourcennutzung (ZAR) hat die KVA Linth im Projekt «CCS Linth 2030» einen wichtigen Meilenstein erreicht. Das Vorprojekt wurde erfolgreich abgeschlossen, und die technische Machbarkeit der CO₂-Abscheidung konnte bestätigt werden. Zudem hat der Branchenverband VBSA entschieden, die KVA Linth als Standort für die erste CO₂-Abscheideanlage der Schweiz mit einer geplanten Kapazität von über 100 000 Tonnen CO₂ pro Jahr vorzusehen. Damit positioniert sich die KVA Linth als Pionierin einer klimaneutralen Abfallverwertung. Eine Inbetriebnahme ist frühestens 2032 realistisch. Die konkrete Finanzierung ist derzeit noch offen.
Am 1. Januar 2026 treten nach der deutlichen Zustimmung aller Verbandsgemeinden die revidierten Statuten in Kraft. Damit kann die KVA Linth künftig besser auf gesetzliche, technische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen reagieren. Das laufende Geschäftsjahr, das bisher jeweils Ende Juni abgeschlossen wurde, wird einmalig bis Ende Dezember 2026 verlängert und somit dem Kalenderjahr angeglichen.


