La Bête à Trois Têtes – Bluegrass in Schwanden

Langsam neigt sich die 102. Saison des kreativ planenden Vorstandes des Kulturvereins Glarus Süd ihrem Ende entgegen. Eingeladen waren alle zu einem ganz besonderen Konzert samt kulinarischem Geniessen. Es waren die Chlytaler Hobbyköche und der Turnerinnenverein, die zum umfassenden Verweilen samt gemütlichem Gedankenaustausch einluden. Und es war eine fröhliche, enorm bewegende Musikfülle, die auf ebenso charmante wie virtuose Art angeboten wurde.



La Bête à Trois Têtes - Bluegrass in Schwanden (Bilder: peter meier)
La Bête à Trois Têtes - Bluegrass in Schwanden (Bilder: peter meier)

Es waren im Gemeindezentrum Schwanden zugegebenermassen noch ganz viele Plätze frei, als Mathias Grob vor dem konzertanten Teil alle gleichermassen herzlich begrüsste und als besonderen Gast den zum Regierungsrat gewählten Christian Marti und dessen Gattin Gabi erwähnte.

Dem Programmtext war zu entnehmen, dass die Neuenburgerin Léa Rovero (Bass und Gesang) und der Engländer Frank Powlesland (Gitarre, Banjo, Gesang) während 13 Jahren als Duo «Crazy Pony» unterwegs waren, bevor sie sich vor zwei Jahren mit dem Freiburger Schlagzeuger und Gitarristen Nicolas Wolf zusammenschlossen und sich einen recht seltsam anmutenden Namen gaben. Zurückzuführen ist das auf die Schlangenköpfe, die am Ende des Griffs der Lap-Steel-Gitarre eingraviert sind. Dieses Instrument sei der Hawaii-Gitarre nachempfunden, sie werde in der Regel auf den Knien gespielt.

Was an Musik angeboten war, darf mit beseelt, charmant, virtuos, enorm vielfältig. zuweilen riesig rassig, hingebungsvoll und innig umschrieben werden. Nach kurzen Ansagen ging es um Melodien, die nicht einfach laut und gewaltig aufklangen. Es war kunstreich Verbindendes, das die drei hochmusikalisch Ausgestaltenden auszeichnete. Man hörte enorm gerne zu, liess sich bereitwillig mittragen, genoss das subtile und virtuose Spiel und fragte sich zuweilen, wie der Schlagzeiger sein Instrumentarium mit den Füssen bearbeitet» und gleichzeitig Gitarre spielt, wie Hawaii-Gitarre, Gesang und Bass so präzise abgestimmt sind.
Es war eine Vermischung von Kurzweil, Herzlichkeit und stilvoller Ganzheit, die berechtigt starken Beifall fand und am Schluss grad zu zwei Zugaben führte – da hatte man noch die Gelegenheit, zwischen Banjo und Tempi auszuwählen. Und dass zwischendurch sogar ein klein wenig zum Mits(w)ingen aufgefordert wurde, war durchaus willkommen.

Man verweilte gerne und ging mit absolut wenig Begeisterung nach Hause – zu nass und unwirtlich war es draussen.