«Sicher mehr Schiedsrichter als Dompteur»

Nach seiner Wahl in der Landratssitzung am letzten Mittwoch feierte der neue Landratspräsident Luca Rimini im Kreise von Familie, Freunden und Kollegen in der Turnhalle in Oberurnen. Die Redner lobten seine sachbezogene und offene Art.



«Sicher mehr Schiedsrichter als Dompteur»

Bei Parlamentspräsidenten gebe es viele verschiedene Bilder und Vergleiche, wie die Führung der Sitzungen gestaltet werden sollte. «Nicht nur wegen deiner sportlichen Art sehe ich dich eindeutig als Schiedsrichter und nicht etwa als Dompteur», meinte Landammann Benjamin Mühlemann an der Feier zur Wahl von Luca Rimini zum Landratspräsidenten. Denn beide haben einen guten Job gemacht, wenn im Nachhinein nicht über sie selbst gesprochen wird. Mit seiner pragmatischen Art und seinen Fähigkeiten als Teamplayer sei Rimini da sicher bestens für das Amt vorbereitet. «Nun liegt der Ball aber erstmals bei dir.»

Für Gemeindepräsident Thomas Kistler sei Rimini in der Tat ein perfektes Beispiel mit seiner heutigen Feier, wie die Gemeinde Glarus Nord zusammengewachsen ist. So feiert der in Näfels wohnhafte Landratspräsident in der Turnhalle in Oberurnen. «Noch vor 12 Jahren hätten sich die Gemeindepräsidenten sicher darüber gestritten.» Warum die Feier gerade an diesem Ort stattfindet, erklärte Christoph Holdener, Präsident des Turnvereins Oberurnen. «Schliesslich ist dies ja eigentlich sein zweites Wohnzimmer.» Wie in der Politik habe sich Rimini im Verein mit grossem Engagement eingesetzt und sie mit dem Chränzli bereichert. «Voller Tatendrang hat er immer das Wohl des Gesamten im Auge.» Auch in anderen Bereichen könne man Rimini als grosses Vorbild nehmen, ist sich Nationalrat Martin Landolt sicher. Denn er habe in seiner ersten Zeit als Landrat beherzigt, was schon den Kindergärtnern im Strassenverkehr geraten wird: «Losä, luegä, laufä.» Rimini habe viel beobachtet, Abläufe kennengelernt und sich Schritt für Schritt eingebracht und Führung übernommen. Auch war früh klar, welche Fähigkeiten und welcher Wille Rimini in die Politik einbrachte. «Als wir die Listen für das Gemeindeparlament und den Landrat aufstellen mussten, war schnell klar, dass er eindeutig kein Listenfüller ist.» Die direkte Wahl in beide Gremien sei auch ein deutliches Zeichen gewesen. Für Landolt sei die heutige Feier sicher ein Höhepunkt im politischen Leben von Rimini, «es muss aber nicht der Zenit sein.»

Auf die turnerischen Tugenden verwies auch Hans Jenny, der die Grussworte der Landratsfraktionen überbrachte. Aber auch seine Qualitäten als Berater für Firmenkunden bei der Kantonalbank, davon konnte er sich nämlich aus erster Hand ein Bild machen. Ein Unikum an einer Landratsfeier gab es auch noch, denn wohl zum ersten Mal sprach auch ein Regierungsrat aus Schwyz an einem solchen Anlass. Heinz Huwyler war nämlich Arbeitskollege von Rimini, bevor er in die kantonale Politik wechselte. «In vielen Gesprächen habe ich gespürt, wie er sich für die Politik interessierte und sich selbst entwickelte.» Auch zeigte sich schnell seine gewinnende Art und sein Verhalten in Diskussionen. «Vielleicht kann ich mir da auch eine Scheibe abschneiden, dass Rimini zur Politik gekommen ist. Bei der Wahl der Partei habe ich aber sicher keinen Einfluss.» Eine noch persönlichere Note brachte Marco Rimini ganz zu Beginn der Feier ein. «Luca ist nicht nur mein Bruder, sondern ein grosses Vorbild und eine äusserst wichtige Vertrauensperson.»

Zum Abschluss bedankte sich der Landratspräsident für die lobenden Worte und die Geschenke. Als er sich vor 13 Jahren zur Verfügung gestellt habe, hätte er nie gedacht, dass es dahin führen würde. Er habe aber damals gemerkt, dass man nicht einfach jammern soll, sondern versuchen muss etwas besser zu machen. Dies gelingt nur mit Mut, Offenheit und dem respektvollen Miteinander. «Denn gemeinsam sind wir stärker.»