Landwirtschaftliche Produkte sind die Stärken der Glarner Bauern

Mitglieder des Glarner Bauerverbandes trafen sich am vergangenen Samstagvormittag in der lintharena sgu in Näfels zur ordentlichen Hauptversammlung. Nebst der Behandlung einer umfangreichen Traktandenliste stand ein Podiumsgespräch mit Verbandspräsident Nationalrat Markus Ritter und Vertretern kantonaler und kommunaler Behörden im Zentrum der Veranstaltung. Dabei stand das Thema «Glarner Landwirtschaft im Jahr 2025 aus politischer Sicht» zur Diskussion.



sachlich und souverän führte Fritz Waldvogel
sachlich und souverän führte Fritz Waldvogel

«Morgenstund hat Gold im Mund!» Diesen Leitspruch kennen Bäuerinnen und Bauern aus ihrer täglichen Tätigkeit nur zu gut. So war es zumindest für die Vertreter der Bauernsame aus dem Kanton Glarus nichts Aussergewöhnliches, schon in den Morgenstunden des letzten Samstags zur Hauptversammlung des Glarner Bauerverbandes im Panoramasaal der lintharena sgu in Näfels anzutreten. Gleich wie zu Beginn einer Session im Bundeshaus eröffnete Fritz Waldvogel, Präsident des Glarner Bauerverbandes, mit einer Handglocke, die nach Jahren aus Archivbeständen des Bauernverbandes zum Vorschein kam und deren Inschrift das effektive Gründungsjahr des Glarner Bauerverbandes eher anzweifeln lässt, die Hauptversammlung 2016. Nebst einer illustren Gästeschar, darunter Ständerat Dr. Thomas Hefti, Regierungsrätin und Departements-Vorsteherin Marianne Lienhard, Dr. Marco Baltensweiler, Leiter Abteilung Landwirtschaft des Kantons Glarus, Landratspräsident Fridolin Luchsinger, Glarus-Nord-Gemeindepräsident Martin Laupper sowie Verbandsvertreter der Kantone St. Gallen und Graubünden konnte der Verbandsvorsitzende erfreut zahlreiche Verbandsmitglieder aus dem ganzen Kanton begrüssen.

Raues Umfeld für die Landwirtschaft im 2015


In seiner gewohnt ruhigen und sachlichen Art führte Fritz Waldvogel, Präsident des Glarner Bauernverbandes, souverän durch die 13 Punkte umfassende Traktandenliste. In einem ausführlichen Jahresbericht wies der Verbandsvorsitzende nochmals auf das wirtschaftlich raue Umfeld für Landwirtschaft im vergangenen Jahr hin. Dabei spielte die Aufhebung des Mindestfrankenkurses eine nicht unwichtige, eher aber negative Rolle in Bezug auf den Inlandverbrauch der Produkte und deren Preis. Wegen der weltweiten hohen Milchproduktion ist der Weltmarktpreis der Milch derzeit sehr hoch und steht unter Druck. Darunter leiden die Bauern, auch die Schweiz. Hingegen zeigte sich der Rindfleischmarkt im vergangenen Jahr sehr stabil und es wurden gute Preise erzielt, wohl nicht zuletzt auch wegen dem Grenzschutz, den die Schweiz geniesst. Die nachfolgenden 13 Punkte umfassenden Traktanden passierten im Anschluss diskussionslos die Runde. Ehrend gedachte die Versammlung dem verdienten und kürzlich verstorbenen Verbandsmitglied Guido Schnyder.

Finanzielle Unterstützung für den Betriebshelferdienst


Die langjährige verdienstvolle und engagierte Kassierin Kathrin Lendi präsentierte zum letzten Mal die Jahresrechnungen des Glarner Bauernverbandes, der Geschäftsstelle und des Betriebshelferdienstes. Während die beiden erstgenannten Kassen noch beachtliche Gewinne verzeichnen, driftet die Jahresrechnung des Betriebshelferdienstes mit einem Verlust von beinahe 19 000 Franken immer mehr dem Abgrund entgegen. Mit einer Erhöhung des Mitgliederbeitrags von bescheidenen zwei Franken, zweckbestimmt für den Betriebshelferdienst, möchte der Glarner Bauerverband diesem Missstand entgegentreten. Einem entsprechenden Antrag des Vorstandes stimmte die Versammlung diskussionslos zu. In Anbetracht des finanziellen Engpasses in der ramponierten Kasse des Betriebshelferdienstes erbarmte sich Glarus-Nord-Gemeindepräsident Martin Laupper und sponserte spontan zusätzliche 500 Franken. Nach jahrelanger verdienstvoller Tätigkeit als Geschäftsstellenleiterin und Kassierin des Glarner Bauernverbandes geht Kathrin Lendi nun in den wohlverdienten Ruhestand. Sie wird ersetzt von der aus Unterseen bei Interlaken stammende Deborah Plattner. Zusätzlich verstärkt die aus Brigels stammende Adelina Cathomas als Sachbearbeiterin die Geschäftsstelle in Glarus.

Auf Kathrin Lendi folgt Deborah Plattner


Unter dem Traktandum «Wahlen» wurde der Rücktritt von Vorstandsmitglied Christian Dürst aus Obstalden bekannt gegeben. Da im Moment keine Nachfolge bekannt ist, bleibt der Sitz im Vorstand bis auf Weiteres vakant. Einverstanden waren die Versammelten mit dem Vorschlag, Peter Schiesser aus Linthal, anstelle des demissionierenden Hansjakob Marti aus Matt neu in den Vorstand der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB) zu nominieren. In einer verdienten Laudatio würdigte Verbands-Vizepräsident Fritz Etter nochmals die Verdienste von Geschäftsführerin und Leiterin der AGRO Treuhandstelle Kathrin Lendi. Gleichzeitig wünschte Etter Nachfolgerin Deborah Plattner viel Freude und Befriedigung in ihrem neuen Job.

Stolz auf die landwirtschaftlichen Produkte


Grussadressen entboten abschliessend Regierungsrätin Marianne Lienhard. «Landwirtschaftliche Produkte sind die Stärken der Glarner Bauern. Sind Sie stolz darauf!», ermunterte die Departements-Vorsteherin das versammelte Forum. Dr. Marco Baltensweiler, Leiter Abteilung Landwirtschaft des Kantons Glarus, appellierte an die Bauern, die nächstens aufliegenden Nutzungsplanungen in den drei Gemeinden exakt zu studieren. In diesen seien wichtige Entscheide festgeschrieben, unter anderem über die Gewässerräume. Nationalrat Markus Ritter, Präsident des Schweizerischen Bauernverbandes, blieb es vorbehalten, kompetent über wichtige landwirtschaftliche Themen zu informieren.

Interessante Podiumsdiskussion und feierliche Ehrungen


Auf die Hauptversammlung folgte eine hochinteressante Podiumsdiskussion mit Peter Küchler, Direktor des landwirtschaftlichen Bildungs- und Beratungszentrums Plantahof, als Moderator und seinen Gesprächspartnern Markus Rittler, Präsident des Schweizerischen Bauernverbandes, Regierungsrätin Marianne Lienhard, Ständerat Thomas Hefti, Landratspräsident Fridolin Luchsinger, Glarus Nord Gemeindepräsident Martin Laupper. Sozusagen als krönender Abschluss folgte am Samstagnachmittag traditionsgemäss die feierliche Ehrung von landwirtschaftlichen Angestellten, Funktionären und Ausbildungs-Absolventen. Die Glarner Bauern sind somit bestens für das Jahr 2016 gerüstet!