Lange Planungs- - kurze Realisierungszeit

Am 1. August wurde die Betriebsbewilligung der erneuerten Tschinglenbahn in Elm offiziell erteilt und bereits einen Tag später konnte in Anwesenheit von vielen Gönnern und Gästen die Eröffnungsfeier vom Stapel gehen. Die an diesem Sonntag liebevoll mit Blumen geschmückten blauen Kabinen beförderten laufend Fahrgäste kostenlos hinauf zur Bergstation.



Lange Planungs- - kurze Realisierungszeit

Es war zwei Elmer Kindern vorbehalten, die erneuerte Bahn offiziell zu eröffnen. Zuerst trennte ein Mädchen der Hüttenwartfamilie am Martinsmaad in einem symbolischen Akt das blaue Band zum Kommandoraum und anschliessend ein Knabe einer Wildheuerfamilie das zur Einstiegsrampe, um so den Weg für die Gäste freizumachen. Bereits am frühen Morgen hatten emsige Hände die Talstation mit Blumen feierlich geschmückt. Das an diesem Tag sehr wechselhafte Wetter – für kurze Zeit schien die Sonne, um kurz darauf von einem Regenschauer abgelöst zu werden – konnte die gute Stimmung zu keiner Zeit beinträchtigen. Es war ursprünglich geplant, die gesamte Feier in unmittelbarer Nähe der Talstation abzuhalten, das unsichere Wetter veranlasste aber die Verantwortlichen, die Eröffnungsfeier in das Zelt zu verlegen.

Viel Sympathie aus der Bevölkerung

„Das ist jetzt unsere Bahn, sie gehört uns allen miteinander, wir haben die notwendigen Erneuerungskosten bezahlt“. Mit diesen Worten eröffnete Walter Elmer, Gemeindepräsident von Elm und Präsident der Genossenschaft Tschinglenbahn, die Feier im 1. Augustfestzelt in unmittelbarer Nähe der Talstation. Wie er weiter ausführte, war die Projektgruppe vom ersten Tag der Planung an beeindruckt wie viel Sympathie aus der Bevölkerung von Nah und Fern dieser Bahnerneuerung entgegengebracht wurde. Dies war auch Ansporn und Verpflichtung dieses Vorhaben voranzutreiben und zu realisieren. Es ist aber auch ein wichtiger Auftrag die Tschinglenalp weiterhin und in Zukunft gemäss den gefassten Grundsätzen als Heu- und Schafalp und zur weiteren Bewirtschaftung nachhaltig zu pflegen. Eine wichtige Aufgabe ist zudem der Unterhalt von Weg und Steg für die zu erwartenden Gäste, die sich gerne in purer Natur bewegen und die Glarner Hauptüberschiebung unter dem Label „UNESCO-Weltnaturerbe Tektonikarena Sardona „ aus nächster Nähe betrachten und erforschen. Dies alles unter dem Titel „sanfter Tourismus“, was gleichzeitig auch erklärt, weshalb bei der Erneuerung die Transportkapazität nicht erhöht wurde. „All diese Gründe haben den Kanton, die Gemeinde Elm, die Genossenschafter, die SAC Sektion Randen als Besitzerin der Martinsmaadhütte und die Schweizer Berghilfe von diesem Projekt überzeugt“, führte Elmer weiter aus. Weiter auch die NOK, die seinerzeit die Bahn als Transportbahn erstellten, Auch die Glarner Regionalbank hat Beiträge an die Erneuerungskosten beigesteuert. Erfreulich auf dass dank jahrelanger Freundschaft ein Darlehen der Bürgergemeinde Sissach zustande gekommen ist. Darüber hinaus überbrachten zwei Vertreter aus Sissach, Daniel Stocker und René Sidler, zudem noch einen Check über 5 000 Franken an die kommenden Betriebskosten der Tschinglenbahn. „Unser ehrgeiziges Ziel ist erreicht, wir übergeben die Bahn nun dem Betrieb unter der technischen Leitung von Jakob Rhyner und dem bewährten Maschinistenteam mit dem klaren Auftrag, die Bahn zur Zufriedenheit der Gäste zu betrieben.

Weitere Genossenschafter gesucht

„Am Anfang stand die Idee, und der heutige Tag zeigt, dass diese Idee auch in die Tat umgesetzt wurde.“ Der für die Finanzierung verantwortliche Robert Bühler zeigte sich ebenfalls sehr erfreut, dass dieses Projekt in der Grössenordnung von rund 1.5 Mio. Franken erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Noch werden weitere gut 200 Genossenschafter gesucht, die einen Anteilschein über jeweils 500 Franken zeichnen. Wie er weiter ausführte, ist ein grosser Teil bereits bezahlt und die noch offenen Rechnungen können ebenfalls bezahlt werden. Was noch fehlt ist ein sicheres Polster für die Zukunft. Eine Materielle- oder Barausschüttung an die Genossenschafter erfolgt erst, wenn das die Betriebsrechnung erlaubt. Zuerst muss für die kommenden Erneuerungen - in absehbarer Zeit muss das Seil ersetzt werden - ein finanzieller Stock angelegt werden. Anschliessend betonte Hans Schnyder, der an diesem Tag die Schweizer Berghilfe vertrat, dass der Nutzen der Bahn darin besteht, die Symbiose von Landwirtschaft und Tourismus zu fördern. „Erst unsere Nachkommen können die Tragweite dieses Werks wirklich abschätzen und ich hoffe, dass sich immer Leute finden, die bereit sind, die harte Arbeit hier oben zu leisten.“ Bruno Inauen, als Vertreter der Seilbahnfirma Inauen Schätti aus Schwanden überreichte Heinz Brühwiler als Dank für seinen unermüdlichen Einsatz einen wunderschönen Bergkristall.

Kurz vor 14.00 Uhr wurde dann die erneuert Tschinglenbahn bei leichtem Nieselregen offiziell eröffnet und die beiden blauen Bänder durchschnitten. Anschliessend nutzen noch viele der anwesenden Gäste die Möglichkeit, erstmals mit der neuen Kabine hinauf zur Tschinglenalp befördert zu werden. Stets unter den wachenden der beiden Maschinisten.