Laurence Jones – a star is born

Kein noch so euphorischer Ausdruck ist übertrieben dafür, was die Engländer Laurence Jones mit seiner Gitarre und Gesang, Ben am Bass und Solby am Schlagzeug den Gästen am Samstagabend an der «Blues Night» in der Lounge der Linthkraft-Stiftung in Linthal boten.



Solby an den Drums und Ben am Bass vermögen die grossartigen Fähigkeiten aller drei im Zusammenspiel erst so richtig aufblitzen. Nach dem Konzert im Gespräch mit einem Gast zeigte Laurence keine Anzeichen von Erschöpfung
Solby an den Drums und Ben am Bass vermögen die grossartigen Fähigkeiten aller drei im Zusammenspiel erst so richtig aufblitzen. Nach dem Konzert im Gespräch mit einem Gast zeigte Laurence keine Anzeichen von Erschöpfung

In schlichter Kleidung, fast ein wenig scheu, betraten die drei Musiker die Bühne, doch beim ersten Ton blieb den Gästen nur noch ein riesiges Staunen, was da an hochstehenden, genialen Fähigkeiten im Zusammenspiel geboten wurde. Der erst 25-jährige Jones spielte mit einer Reife die Gitarre in seinen Soli wie auch mit Gesang, dass das Herz aller Blues-Rock-Fans vor Begeisterung ins Trudeln kam. Die stupende Harmonie im Team zeigte auf, wie sehr Jones jede Freiheit zusteht, seine geniale Fähigkeit an der Gitarre voll zur Entfaltung zu bringen. Beide, Ben am Bass wie auch Solby am Schlagzeug, begleiten Jones dezent, nie dominant, sodass eine satte Einheit des Klangs entsteht – wunderschön!

Die geniale Begabung von Laurence Jones blitzte vor allem in seinen Soli auf, die glauben liess, dass der vor über 40 Jahren verstorbene Jimmy Hendrix auferstanden sei. Das hat niemand der Anwesenden auch nur ansatzweise erwartet, umso mehr war die Begeisterung über die ganzen zwei Stunden ungebrochen, ja, sie steigerte sich sogar mit jedem neuen Stück. Hinzu kommt noch die starke Bühnenpräsenz der Gruppe, sodass die anfängliche Zurückhaltung des Publikums sich im Nichts auflöst. So strömte die Musik durch die Körper der Musiker wie unplugged auf fulminante Weise direkt in die Gäste hinein: Eine Einheit aller Anwesenden, die in wundersamer Weise sich mit jedem Song verstärkte.

Es bleibt zu hoffen, dass Laurence Jones nach der Wahl zum besten «Young Artist of the Year 2014» des Blues-Rock von Grossbritannien unvereinnahmt durch einen selbstsüchtigen Manager seinen künftigen Weg gehen kann. Er hätte es verdient, denn ein solch geniales Talent wie Jones sollte behutsam in die Internationalität geführt werden.