Lebensmittel auf Mykotoxine überprüft

Mykotoxine sind giftige Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen, die in warm-feuchten Limazonen Getreide und Gemüse befallen. Die Ostschweizer Lebensmittelkontrolleure haben entsprechende Produkte untersucht. Im Kanton Glarus gab es keine Beanstandungen.



Die vielfältige Schimmelpilzgattung Alternaria befällt gerne Tomaten und Paprika • (Foto: stock.adobe)
Die vielfältige Schimmelpilzgattung Alternaria befällt gerne Tomaten und Paprika • (Foto: stock.adobe)

Tomaten- und Paprikaprodukte

Wenn die Schimmelpilzgattung Alternaria Tomaten befällt (siehe Foto), zeichnet sich dies durch schwarze Verfärbungen aus. Wenn verschimmelte Ware weiterverarbeitet wird, finden sich Mykotoxine (Schimmelpilzgift) in den Erzeugnissen wieder. Die Kantonalen Laboratorien der Ostschweiz haben im Herbst 2021 Tomaten- und Paprikaerzeugnisse wie Saucen, Pürees und Konzentrate im Detailhandel amtlich erhoben. Das Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit beteiligte sich mit Proben aus den Kantonen Graubünden und Glarus. Die Erzeugnisse wurden anschliessend im Kantonalen Laboratorium Thurgau hinsichtlich einer Belastung mit Alternariatoxinen untersucht.

Auch wenn die Einführung gesetzlicher Höchstwerte noch aussteht, wurden dennoch zwei Tomatenmarkerzeugnisse wegen überhöhter Werte beanstandet. Denn überhöhte Werte weisen klar auf die Verwendung verschimmelter Ware hin. Zudem wurde eine Meldung im Europäischen Schnellwarnsystem für Lebens- und Futtermittel platziert (RASFF – Rapid Alert System for Food and Feed), da die Produkte als nicht sicher eingestuft wurden.

Mais- und Reisprodukte

Im Sommer 2021 wurden im Rahmen einer Ostschweizer Untersuchungskampagne Mais- und Reiserzeugnisse amtlich erhoben und im Kantonalen Laboratorium Thurgau auf Mykotoxine (Schimmelpilzgifte) untersucht. Mykotoxine sind giftige Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen, welche in warm-feuchten Klimazonen Getreide wie Mais und Reis befallen. Werden verschimmelte Getreide zu Lebensmitteln verarbeitet, können sie beim Konsumenten in bereits sehr niedrigen Konzentrationen ein gesundheitliches Risiko darstellen. Mit Mykotoxinen kontaminierte Lebensmittel zu erkennen und gezielt vom Markt zu nehmen, ist deshalb fester Bestandteil amtlicher Probenahmen. So wurden im Sommer 2021 in der Ostschweiz Mais- und Reisprodukte wie Mehl, Gries und Waffeln amtlich erhoben. Das ALT steuerte Proben aus den Kantonen Graubünden und Glarus bei. Die Proben wurden im Kantonalen Laboratorium Thurgau hinsichtlich diverser Mykotoxine untersucht.

Bei den Maisproben wurden verschiedene Stoffe nachgewiesen, aber nur ein Produkt musste beanstandet werden. In diesem Fall wurde der Höchstwert von Aflatoxin B1 überschritten. In den kontrollierten Reisprodukten liessen sich die Mykotoxine Aflatoxin B1 fünfmal und Ochratoxin A zweimal nachweisen. Zu einer Beanstandung kam es aber nicht. 

Die aus dem Detailhandel des Kantons Glarus untersuchten Produkte aus Tomaten, Paprika, Mais und Reis waren alle einwandfrei.