Die Kunststoff Schwanden AG in Glarus Süd ist bereits für bekannte Firmen in der Automobilbranche, für Küchengeräte wie Kaffeemaschinen und für andere Branchen tätig. Als erweitertes Standbein produziert das Glarner Unternehmen seit geraumer Zeit auch Kaffeekapseln und Zubehör. «Sobald man direkt Produkte für die Lebensmittelindustrie produziert, sind plötzlich andere Vorgaben und Prozesse wichtig», schildert Andreas Meier, Produkt-Engineering und Mitglied der Geschäftsleitung. Aus diesem Grund habe man sich am Produktionsstandort Näfels um das BRC-Label bemüht. Das Wichtigste bestand darin, die Produkte vor möglichen Verunreinigungen zu schützen. Dazu gehörten unter anderem bruchsichere Lampen oder Fenster, aber auch Abwehrsysteme gegen Insekten und Nager und diese und weitere Massnahmen werden laufend überprüft, betonte Meier.
Hauptfaktor Mensch
Der wichtigste Faktor in diesem Prozess bilden aber der Mensch, sprich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese müssen bevor sie ihren geschützten Arbeitsplatz einnehmen, einen Mantel und eine Kopfhaube überziehen und jeweils ihre Hände waschen und desinfizieren. «Es sind keine an den Haaren herbeigezogenen Prozesse, sondern Dinge, welche man auch zu Hause oder in einem Restaurant erwartet.» Mit Schleusen und verschieden gekennzeichneten Besen wird dabei auch gesorgt, dass Schmutz vom Lager und dem Eingangsbereich nicht in den empfindlichen Produktionsbereich hineingetragen werden. Das A und O ist aber, dass die Mitarbeiter sich an die wichtigen Anordnungen halten. «Und da sind wir alle in der Pflicht.» So muss Meier selber oder Produktionsleiter Karl Büsser das ganze Eingansprozedere stets wiederholen, falls etwas im sauberen Bereich vergessen wurde. «Die fast 30 Mitarbeiter halten sich erfreulicherweise jederzeit genau an diese Vorgaben», erklärte Büsser weiter. Zwar sei bereits ein Teil der Produktion in Schwanden mit dem BRC-Zertifikat versehen, daneben werde aber auch für andere Branchen produziert. «Nun haben wir in Näfels einen komplett getrennten Bereich, was hoffentlich weitere Kunden sicher sehr schätzen werden», führte Meier weiter aus. Die 2015 bei der Netstal Maschinen AG bezogenen Räumlichkeiten bieten heute Platz für rund 12 Maschinen und ein entsprechendes Lager. Durch die geografische Nähe zum Hauptsitz wird das Gebäude in Näfels nicht als neuer Produktionsstandort angesehen, sondern als neue Halle im Verbund mit Schwanden. So kann die in Schwanden vorhandene Infrastruktur genutzt werden und auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können bei Urlaub oder Krankheit flexibel eingesetzt werden. Was auf der anderen Seite bedeutet, dass die neuen Mitarbeiter, die Verhaltensweisen nach entsprechenden Instruktionen ebenfalls einhalten müssen.
Stück um Stück
In kurzer Zeit werden an verschiedenen Spritzgussmaschinen sehr grosse Stückzahlen produziert, deren Qualität und Genauigkeit von den Mitarbeitern laufend überprüft werden. Dies erklärte Meier am Beispiel des Prestigeobjektes, den Kapseln für die Kaffeemaschinen eines Detaillisten. «Produzieren wir doch hunderttausende Stück pro Tag in drei Schichten. Total haben bereits mehrere hundert Millionen Kapseln unsere Halle in Näfels verlassen.» Produkte aus Näfels verlassen das Werk nicht nur in Richtung Schweiz, sondern reisen in alle Herren Länder.
Mit dem neuen Label und den motivierten rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist sich Meier sicher, dass das neue Standbein der Kunststoff Schwanden AG noch stark wachsen wird und bald einen wesentlich höheren Stellenwert in der gesamten Produktion des Unternehmens aus Glarus Süd einnehmen wird.
Patronatsvertrag zwischen Kanton und OK ESAF unterzeichnet
