Lehrpersonenmangel: Kanton und Gemeinden arbeiten an Massnahmen

Das Departement Bildung und Kultur und die drei Gemeinden haben sich intensiv mit dem Lehrpersonalmangel beschäftigt und einen Massnahmenkatalog erarbeitet, der in verschiedenen Arbeitsgruppen vertieft und die Umsetzung vorbereitet wird. So sollen gezielte Verbesserungen für Lehrpersonen erreicht und bei Neuanstellungen ausgebildetes Personal rekrutiert werden können.



Hände hoch: Der Kanton Glarus und die Gemeinden kämpfen gemeinsam gegen den Lehrpersonenmangel • (Foto: Keystone-SDA)
Hände hoch: Der Kanton Glarus und die Gemeinden kämpfen gemeinsam gegen den Lehrpersonenmangel • (Foto: Keystone-SDA)

Schon seit einiger Zeit ist es schweizweit äusserst schwierig, genügend ausgebildetes Lehrpersonal auf der Volksschulstufe zu rekrutieren. Für viele konkrete Anstellungs- und Rahmenbedingungen sind im Kanton Glarus die Gemeinden direkt zuständig. Eckwerte legt jedoch der Kanton fest, weshalb eine übergreifende Arbeitsgruppe mit Vertretungen aus Kanton und Gemeinden diese Thematik beleuchtet hat.

Massnahmen vorgeschlagen

Aus dieser Arbeit ist ein Bericht mit Grundlagen und möglichen Massnahmen entstanden. Bei den Massnahmen handelt es sich um Vorschläge, welche von den zuständigen Organen selbstständig weiterverfolgt, angepasst oder gestrichen werden. So sind sowohl die Gemeinden als auch der Kanton nun daran, diese Vorschläge weiter zu vertiefen und umzusetzen. Fakt ist, dass die Rahmenbedingungen für die Volksschullehrpersonen seit Längerem nicht angepasst wurden. Die Zuständigkeiten liegen einerseits bei der Landsgemeinde, dem Landrat und dem Regierungsrat, welche durch das Bildungsgesetz und entsprechende Verordnungen die Rahmenbedingungen vorgeben. Andererseits haben auch die Gemeinden mit der Gemeindestrukturreform im Jahr 2011 einen grossen Handlungsspielraum erhalten.

Glarner Rahmenbedingungen können grundsätzlich mithalten

Insgesamt steht der Kanton Glarus nicht schlecht da, was die Rahmenbedingungen angeht. Diese sollten möglichst attraktiv gehalten werden, damit auch künftig genügend Lehrpersonen rekrutiert und mit umliegenden Kantonen mitgehalten werden kann. Die aktuelle Situation zeigt, dass sich die Herausforderung «Lehrpersonenmangel» verstärkt in Regionen in peripherer Lage akzentuiert. Die Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren EDK führt jedes Jahr eine Kantonsumfrage durch, um grundlegende Informationen zu den kantonalen Bildungssystemen zu erhalten. Diese IDES-Kantonsumfrage enthält Informationen zu Schul- und Klassenstrukturen, zum Unterricht, zu Förderangeboten, zum Lehrpersonal oder zu Tagesstrukturen. Zu jedem Bereich kann somit ein Vergleich mit den anderen Kantonen durchgeführt werden.

Die Resultate aus den laufenden Arbeitsgruppen Ressourcen und Berufsauftrag werden im Sommer 2024 bekannt sein. Danach geht es je nach Auswirkung der geplanten Massnahmen an die politische Umsetzung auf verschiedenen Ebenen. Anpassungen im Bildungsgesetz würden von der Landsgemeinde beschlossen. Weitere Massnahmen können direkt von den Gemeinden umgesetzt werden.

Weitere Informationen finden sich in der Broschüre «Lehrpersonenmangel, Grundlagen und mögliche Massnahmen».