Insgesamt haben 2009 im Kanton Glarus 388 (Vorjahr: 392) Jäger das Jagdpatent gelöst und es wurden für die Hochwildjagd vom 7. – 21. September 19 (24) Jagdgäste eingeladen, die zusammen 44 (52) Jagdtage bestritten. Damit war insgesamt der Jagddruck etwas gerin-ger als noch im Vorjahr. Die Hochjagd verlief unfallfrei und es ist zu hoffen, dass dies bei der kommenden Niederwildjagd und der Herbstjagd so bleibt.
Weniger Gämsen als im Vorjahr erlegt
Wie bereits in den Vorjahren durfte jeder Jäger zwei Gämsen, ein männliches und ein weibli-ches Tier, erlegen. Der erzielte Gesamtabschuss von 508 Gämsen ist etwas tiefer ausgefal-len als im Vorjahr, als die Jäger noch 542 Gämsen erlegen konnten. Insgesamt wurden 301 (327) Böcke und 153 (177) Geissen sowie 54 (38) Jährlinge erlegt. Aus wildbiologischer Sicht wurden damit erneut zu wenige Geissen geschossen, da pro Geiss fast zwei Böcke erlegt wurden. Angestrebt wird jedoch ein ausgeglichener Abschuss. Erschwerend war wohl die Einschränkung, dass Geissen im 3. und 4. Lebensjahr oberhalb von 1'800 m.ü.M. nicht erlegt werden durften. Der Anteil der Jährlinge ist von lediglich 7% im 2008 auf gut 10% in diesem Jahr deutlich gestiegen, wobei hier mehr weibliche Jährlinge erlegt wurden als männ-liche Tiere (33 Weibchen, 21 Männchen). Obwohl die Zählung im Frühjahr ein gutes Zähler-gebnis lieferte, könnte der rückläufige Abschuss einerseits noch Folge des langen Winters 2008/09 sein und andererseits hat das warme und trockene Wetter dazu geführt, dass sich die Gämsen in die kühleren und höher gelegenen Felsen zurückgezogen haben.
Ein besonderer Abschuss gelang einem Jäger im Chrauchtal. Er erlegte einen Bock, welcher kein Gehörn ausgebildet hatte. Die Ursache für diese Anomalie ist unbekannt, ein Abbrechen der beiden Krickel (Hörner) kann aber ausgeschlossen werden.
Herbstjagd auf Hirsche notwendig
Die Jagd auf das Rotwild verlief recht gut, so wurden während der Hochwildjagd 62 (75) Tie-re erlegt. Geschossen werden konnten 33 (43) Stiere, worunter einige kapitale Tiere mit bis zu 175 kg waren, und 21 (22) Kühe. Zudem konnten 8 (10) Kälber erlegt werden, je 4 (5) Weibchen und Männchen. Damit konnte erst rund die Hälfte des geplanten Abschusses des Rotwildes erreicht werden. Entsprechend wird auch in diesem Jahr eine Herbstjagd auf das Rotwild notwendig sein, um dessen Bestände am Lebensraum in den Wintereinstandgebie-ten anzupassen und so die Schäden am Wald und der Landwirtschaft zu reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, werden auch Abschüsse in den Jagdbanngebieten vorgenommen. Wie bereits in den letzten Jahren können sich die Jäger auch in diesem Jahr unter der Lei-tung der Wildhüter am Abschuss in den Jagdbanngebieten beteiligen.
Mit 110 erlegten Murmeltieren wurden heuer deutlich mehr Tiere erlegt als im Vorjahr (78). Diese Zunahme liegt aber im jährlichen Schwankungsbereich der Jagdstrecke.
