Leicht tiefere Stromproduktion bei der KLL

Die 54. Generalversammlung der Kraftwerke Linth-Limmern AG (KLL), im Rathaussaal in Glarus, genehmigte die Jahresrechnung 2010/11 mit einem Jahresgewinn von 6,316 Millionen Franken und beschloss die Auszahlung einer Dividende von 3,0 Prozent auf das Aktienkapital von 200 Millionen Franken. Beim Projekt Linthal 2015 sind im abgelaufenen Geschäftsjahr weitere bedeutende Meilensteine erreicht worden.



Hanspeter Mohr
Hanspeter Mohr

«Das insgesamt trockene Jahr 2011 wirkte sich auch auf die Stromproduktion der KLL aus», wie Hanspeter Mohr, Leiter der KLL, an der Generalversammlung im Rathaussaal orientierte. Die in der Berichtsperiode in Tierfehd/Linthal gemessene Niederschlagsmenge von
1354,5 mm entsprechen nur gerade 74,7 Prozent der Durchschnittsmenge der 44 Vorjahre. «Mit 430,3 Millionen kWh betrug die Gesamterzeugung 95 Prozent des zehnjährigen Mittels.» Wie Mohr weiter ausführte, hätten mit der Inbetriebnahme der Maschinengruppen Limmern 3 alle Erneuerungen an den Maschinengruppen Hintersand 1 und 2 sowie Limmern 1, 2 und 3 abgeschlossen werden können. «Im Mai vergangenen Jahres fand zudem die offizielle Einweihung des neuen Unterwerks Tierfehd statt.» Per Ende des Geschäftsjahres umfasse der Personalbestand insgesamt 42 Mitarbeitende.

Höherer Energiepreis


Die geringere Energieerzeugung der KLL und die höheren Jahreskosten von 55,337 Millionen Franken (+22,75%) hatten zur Folge, dass der Preis der abgegebenen Energie von 11,04 auf 13,73 Rappen/kWh gestiegen ist. Die höheren Jahreskosten, die zulasten der Partner verrechnet werden, wurden vor allem durch den erhöhten Finanzaufwand sowie die angestiegenen Abschreibungen verursacht.

Für die im Berichtsjahr (1. Oktober 2010 bis 30. September 2011) getätigten Investitionen in Sachanlagen, hauptsächlich für das Grossprojekt Linthal 2015, wurde die Finanzierung wie folgt geregelt:

- An der ausserordentlichen Generalversammlung vom 2. November 2010 wurde beschlossen, das Aktienkapital von 50 Millionen auf 200 Millionen Franken zu erhöhen. Die Anteile von Axpo (85%) und Kanton Glarus (15%) blieben dabei unverändert.

- Im Juni 2011 wurden Obligationenanleihen und ein Kassaschein von insgesamt 350 Millionen Franken mit Laufzeiten von 12, 20 beziehungsweise 30 Jahren aufgenommen.

Linthal 2015: Arbeiten insgesamt auf Kurs


Zum Abschluss der Generalversammlung orientierte Rolf W. Mathis, Verwaltungsratspräsident, über den Stand beim Projekt Linthal 2015, im Besonderen über die Baufortschritte in den vergangenen sechs Monaten. «Die Arbeiten sind insgesamt auf Kurs, so wurde unter anderem im Berichtsjahr das neue Ausgleichbecken Nord in Betrieb genommen, die Schiebekammer baulich fertiggestellt und mit zwei 60-Tonnen-Krane ausgerüstet.» Wie Mathis weiter ausführte, seien die Vorbereitungsarbeiten für den Einbau der Panzerung in die Druckschächte aufgenommen worden. Auf der Muttenalp seien die Kiesaufbereitung und das Betonwerk in Betrieb genommen worden. «So konnte vorzeitig mit dem Bau der ersten Elemente der mit einem Kilometer Länge längsten Staumauer der Schweiz begonnen werden.» Noch vor dem ersten grossen Schnee, so Mathis weiter, seien die ersten vier Elemente fertiggestellt worden. Unmittelbar nach Ende des Geschäftsjahres sei der Durchstich des ersten der beiden Druckschächte, welche die Schiebekammer mit der neuen unterirdischen Kraftzentrale verbinden, erfolgt.

Das Projekt Linthal 2015 stösst auf grosses öffentliches Interesse. Im Rahmen der Besucherführungen besichtigten im abgelaufenen Geschäftsjahr rund 7000 Personen die Baustelle in Tierfehd und die Kraftwerksanlagen.