Leistung entlöhnen

Am Mittwoch, 30. Juni, feierten 28 Köchinnen/Köche, zwei Fleischfachleute EFZ und sechs Küchenangestellte EBA in der Mensa der Gewerblich-industriellen Berufsschule (GIBGL) in Ziegelbrücke mit ihren Angehörigen den Lehrabschluss – in mehr als einer Hinsicht keine Selbstverständlichkeit.



Leistung entlöhnen

Im vergangenen Jahr nämlich hatte die Feier ausfallen müssen, in diesem jedoch konnte sie – wenn auch unter Corona-Einschränkungen – durchgeführt werden. Urs Brotschi, Präsident Hotel & Gastro Formation Glarnerland, begrüsste neben den erfolgreichen neuen Berufsleuten Patrick Geissmann, Hauptabteilungsleiter Höheres Schulwesen und Berufsbildung Kanton Glarus, Roger Cuennet, Rektor GIBGL, Daniel Hösli, den Chefexperten der Fleischfachleute, und Fridli Riegg, den Chefexperten der Köche.

Ungleiche Branchen

 

Letzthin, so Brotschi, habe jemand sich bei ihm beklagt, 20 Franken Marge auf einer Flasche Prosecco in der Gastronomie seien «auch genug». Derzeit führe er in seinem Hotel ein neues Hotelreservationssystem ein. «Da zogen wir für die Installation und Inbetriebnahme einen Software-Berater bei. Der koordiniert alle Software-Anbieter und kostet entweder 185 Franken pro Stunde oder pauschal 1400 Franken pro Tag. Das ist 70-mal so viel wie bei einer Flasche Prosecco. Die EDV-Branche hat also geschafft», folgerte Brotschi, «dass sie mehr verlangen kann als wir für gastronomische Leistungen.» Sein Fazit: «Wir müssen dem Gast bessere Dienstleistungen anbieten, damit sich die Investitionen in neue Systeme und Infrastrukturen lohnen.» Nachdem es der Gastronomie fünf Monate lang verboten war, Gäste zu empfangen, habe das Bewusstsein der Gäste für die Bedeutung der Restaurants durch Corona einen Schub erlebt. «Das gibt Selbstverstrauen, denn ein top Betrieb an einer guten Lage kann mit top Mitarbeitenden schnell wieder wirtschaftlich sein. Gesunde, selbstbewusste Betriebe», so Brotschi, «kommen gestärkt aus der Krise. Denn Gastfreundschaft und Geborgenheit lassen sich nicht online kaufen.» Er beschwor die Lehrabsolventinnen und -absolventen, der Branche treu zu bleiben. «Behalten Sie Ihren Optimismus bei, denn die Bereitschaft wächst, für gute gastronomische Leistungen auch mehr zu bezahlen.»

 

Die Metzger

Chefexperte Daniel Hösli konnte mit dem Spruch «Willkommen in der richtigen Welt» zwei Absolventen gratulieren: Roger Koller, der bei Hösli Metzg in Glarus abschloss, und dem Jahrgangsbesten Nils Gallati von der Menzi Metzg in Mitlödi mit Note 5,2.

Die Küchenangestellten

Chefexperte Fridli Riegg dankte den Fachlehrern und seinen Experten. «Es war eine schwierige Zeit mit den Coronamassnahmen», rief er in Erinnerung, «die Lernenden mussten einiges mitmachen. Seid also stolz, ihr hab es geschafft.» Von den sechs Absolvent/-innen Küchenangestellte/-r EBA schloss Luca Lussi, Niederschlacht Braunwald, mit 5,2 als Bester ab. Die Note 5,1 erzielten Elia Baumann von den APH Glarus und Natalia Del Frate vom Seminarhotel Lihn.

Die Köchinnen/Köche

Bei den 28 Köchinnen/Köchen EFZ schwangen zwei Köchinnen mit der Note 5,3 obenaus: Melina Etter von der Stiftung Seniorenzentrum Engelburg in Altendorf und Selina Jöhl vom Restaurant Holzstübli in Amden. Bester Glarner Koch wurde Kapta Anyaktsang, der nach seinem Diplom als Küchenangestellter EBA weiter beim Altersheim Letz in Näfels arbeitet und der jetzt das eidgenössische Fähigkeitszeugnis als Koch überreicht bekam.