Der in nüchternem Ton gehaltenen Aula tat diese Vielfalt gut, die Klänge wetteiferten mit dem auf die Bühnenfläche gestellten grossen farbigen Blumenstrauss, liessen dessen Reichtum bald einmal vergessen. Man staunte, nahm Anteil an dieser riesigen Gesamtheit des Interpretierens, staunte, wie elegant sich alle ablösten, in zuweilen kurzen Momenten knapp solistisch aufwarteten, aufeinander hervorragend abgestimmt waren, mit spürbarem Geniessen und hoher Spielkunst aufwarteten.
Das ausgereifte, perfekte Ausgestalten stellten Emmanuel Pahud, Flöte: François Leleux, Oboe; Paul Meyer, Klarinette; Gilbert Audin, Fagott; Radovan Vlatkovic, Horn und der Pianist Eric Le Sage mit einer Leichtigkeit und Eleganz vor, die zuweilen einfach hinreissend war, so viele Gefühle zu wecken wussten, reiner Genuss war.
Das Programm mit Werken von Ludwig van Beethoven (1770–1827),Quintett für Oboe, Klarinette, Horn, Fagott und Klavier; Giuseppe Verdi (1813–1901), Streichquartett in e-Moll; André Caplet (1878–1925), Quintett für Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott und Klavier, h-Moll und François Poulenc (1899–1963), Srextett für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn, Fagott und Klavier barg einen wahren Reichtum an Klang- und Kulturwelten, beinhaltete ungemein grosse Eleganz, Neckisches, Tanz, Träumereien, Markantes, leichte Wucht und Dramatik, ungemein Wirbliges. Es war ein willkommener Reichtum an riesig Vielfältigem. Alles wurde mit hoher Präsenz und gestalterischer Eleganz ausgespielt.
Die musikalischen Angebote kamen beinahe einem verspäteten Weihnachtsgeschenk gleich, waren riesig farbig, bewegend, bargen beispielsweise Kurzweil und Vergnügliches. Impulse durch den Pianisten wurden aufgenommen, weitergereicht, waren zuweilen wie ein Zwiegespräch, gediehen zu einer Gesamtheit, die riesig bewegend war, von kurzem Innehalten, dann wieder bewegendem Jubel und tänzerische Eleganz geprägt waren. Vieles gedieh so farbig, mündete in formvollendeten Reichtum, barg Kurzweil, weckte Spannung und Vergnügen.
Es waren wirblige Kraft, Inniges, stille Leidenschaft, Beschwingtheit, viel Anmut und Eleganz, die sich zuweilen ineinander verwoben, dann wieder zum Ausdrucksreichtum des jeweiligen Solisten gehörten. Dieses hurtige Loslösen, sich wieder Vereinende waren eine wahre Kaskade von Gefühlen, wertvollen Momenten des kurzen Innehaltens und Weiterführens.
Man staunte, dankte mit verdient riesigem Applaus, entliess die Interpretierenden nur ungern von der Bühne. Die Zugabe, wieder mit so viel Neckischem, Kurzweiligem, gestalterischem Reichtum erfüllt, war Abschluss und Abschied von Verwöhnendem, so einzigartig Innigem.