Initiiert wurden die Workshops vom Schweizer Institut für Kinder- und Jugendmedien, unter dem Patronat von Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey. Das Team der pädagogischen Gruppe des Schulhauses Erlen in Glarus realisierte die Initiative bei ihren Primarschülern und den Kindergärtlern. Zum Titel «Anderswelten» wurde ein ganzer Strauss von Angeboten stufengerecht klassenweise vermittelt, und man bekam den Eindruck, den Schülern gefiel es, einmal nicht tagsüber, sondern am Abend etwas besonders Spannendes im Schulzimmer zu erleben, wofür die involvierten Lehrerinnen und Lehrer sich ganz besonders engagierten.
Von Asterix bis zu Peter Pan
Die Unterstufe befasste sich mit der Maus Frederick, einer erfundenen Märchengeschichte, der Raupe Farfalla, die fliegen wollte, Peter Pan im Nimmerland oder dem Hausgespenst Schimmi. In der Mittelstufe begab man sich mit Timbo auf die Reise, hörte sich draussen in einem Stall Glarner Sagen an, las, rezitierte und spielte einfache Gedichte, stellte sich das Leben als Däumling vor, versuchte, den Begriff Held zu definieren, lernte Asterix kennen und erfand eine eigene Asterix-Geschichte, erkundete mit allen Sinnen die Welt der Dunkelheit und lernte verblüffende «Anderswelten» kennen.
Alle Kinder zeigten grosses Interesse und man spürte, dass ihnen dieser «andere» Unterricht gefiel und sie auch entsprechend interessierte. So suchten zum Beispiel zwei Fünftklässler am Laptop über Internet heraus, wer Gandhi war und was er Grosses geleistet hat. Jedenfalls wussten sie bereits etwas über «gewaltlosen Widerstand». Übrigens, auch den Eltern wurde im Singsaal des Schulhauses Erlen etwas geboten. Lehrer Martin Padovan sprach zum Thema «Lesen» und dessen Bedeutung für die Kinder und die Erwachsenen. Wenn die Lesenacht der Primarschule Glarus dazu beigetragen hat, dass die Kinder wieder vermehrt ein Buch zur Hand nehmen, dann war es eine wirklich gute Sache.
