Leseprobe 3: «Das Testament»

Am Samstag, 12. März, erscheint das neueste Buch des Glarner Autors Martin C. Mächler. «Das Testament» ein Kriminalroman, der in Glarus spielt. Am 11. März findet die Vernissage in der Landesbibliothek in Glarus statt. Lesen Sie hier bereits einen ersten Auszug aus dem neuen Glarner Buch.



Leseprobe 3: «Das Testament»

Claudia schaute mit einem Auge unter der Decke hervor und überzeugte sich selbst. Schnell hüpfte sie aus dem Bett, streifte sich ihren Morgenmantel über und verschwand im Bad. Wisi zog sich auch an. Er setzte sich an den kleinen Tisch und begann auf seinem Notizblock, den er immer bei sich hatte, den heutigen Tagesablauf zu notieren. Er war mit Bill so verblieben, dass sie irgendwann am Vormittag bei ihm aufkreuzen werden und die Suche nach dem Testament fortsetzen wollten. Später müsste er nach Monroe. Da warteten Mazzoni und Linsi auf ihn. Je nachdem wie dieses Gespräch ausging, müsste er sich um den Rücktransport der beiden kümmern. Noch wusste er nicht, ob es möglich war, sie im selben Flugzeug mitzunehmen. Claudia hatte ja gestern ihre Bedenken angemeldet, aber er war überzeugt, dass es keine Probleme gab. Die beiden konnten ja nicht unterwegs aus dem Flugzeug springen. Und sie werden sich hüten, hier in Amerika noch mehr Schwierigkeiten zu machen. Nein, das ging für ihn in Ordnung. Viel mehr machte er sich Sorgen darüber, ohne etwas in der Hand zurückzukehren. Sie hatten vielleicht noch ein zwei Tage Zeit. Doch dann sollten sie etwas haben. Noch hoffte er auf heute Morgen. Vielleicht fand ja Bill etwas im Haus von James. Das wäre das Beste. Doch er glaubte eigentlich nicht daran. Er notierte sich auch noch einige Fragen, die er Mazzoni und Linsi stellen wollte. Claudia kam wieder aus dem Bad. Angezogen und gut aussehend. Wisi schaute sie bewundernd an. Claudia bemerkte seinen Blick. «Jetzt schau nicht so. Sag mir lieber, wie der heutige Tag aussieht. Ich will nicht noch einmal so etwas wie gestern erleben.» Wisi legte den Notizblock beiseite. «Ich kann mich nicht auf meine Arbeit konzentrieren, wenn eine so wunderschöne Frau vor mir steht.» Noch bevor Claudia antworten konnte, stand Wisi auf, nahm sie in den Arm und küsste sie leidenschaftlich. Claudia verdrehte leicht die Augen. «Wow, was war denn das? Machst du das mit allen Frauen, die dir gefallen?» «Natürlich. Schliesslich bin ich ein Mann im besten Alter. Und wenn mir eine Frau gefällt, kann ich einfach nicht widerstehen.» «Da werde ich wohl gut auf dich aufpassen müssen. Du Casanova.» Wisi lachte. «Casanova? Das hat noch nie jemand zu mir gesagt. Aber es hört sich gut an. Beinahe wie ein Kompliment.» «Aber bevor dir dein neues Selbstbewusstsein zu sehr in den Kopf steigt, sag mir lieber, was wir heute vorhaben.» «Erst fahren wir nach New Glarus in die Glarner Stube. Dort wartet ein reich gedeckter Tisch auf mich. Danach gehen wir zu Bill und suchen weiter nach dem Testament. Gegen Mittag hatte ich vor, nach Monroe zu fahren, um Mazzoni und Linsi zu vernehmen. Danach sehen wir weiter. Meyer werde ich auch noch anrufen müssen. Wie du siehst, gibt es einiges zu tun.»