Leserbrief: Biodiversitätsinitiative



Ja zur Biodiversitätsinitiative (zvg)
Ja zur Biodiversitätsinitiative (zvg)

Die Biodiversität (Vielfalt des Lebens) ist die Grundlage für das Leben auf dieser Erde. Um diese steht es in der Schweiz sehr schlecht. Ein Drittel der Tier- und Pflanzenarten ist ausgestorben oder gefährdet und die Hälfte der Lebensräume ist bedroht (Besonders Feuchtgebiete und Gewässer). Seit 1900 sind in der Schweiz 7594 km2 an artenreichen Lebensräumen (Trockenwiesen, Auen und Moore) verloren gegangen, fast ein Fünftel unserer Landesfläche. Dass dadurch das Gleichgewicht der Natur gestört ist, erscheint logisch.

Der Bundesrat schreibt im Dezember 2022: «Um die Leistungen der Biodiversität zu sichern, ist entschlossenes Handeln dringend notwendig.»

Mit meinen über 70 Jahren Lebenserfahrung stelle ich fest, dass sich der Zustand der Natur stark verschlechtert hat und ich bin mir sicher, dass dies überwiegend durch das Verhalten des Menschen verursacht ist. Beweise dazu sind genügend vorhanden. Als einfaches Beispiel sei hier die nicht mehr zerquetschten Insekten auf der Windschutzscheibe nach einer längeren Autofahrt erwähnt.

Die Initianten erklärten sich bereit, die Initiative zurückzuziehen, wenn der Gegenvorschlag des Bundesrates angenommen wird. Der Ständerat hat im Herbst 2023 diesen nicht einmal behandelt.

Wenn unsere Enkel- und Urenkel eines Tages mit Wattestäbchen die Pflanzen bestäuben müssen, weil es keine Bienen mehr gibt, werden sie kaum stolz auf ihre Vorfahren sein. Bereits sind 45% der Wildbienen ausgestorben oder gefährdet und ein Ende ist nicht in Sicht, wenn wir nicht zügig handeln. Deshalb will ich meinen Anteil dazu beitragen, indem ich ein klares JA für die Biodiversitätsinitiative in die Urne lege. Es geht um die Lebensgrundlage unserer Nachkommen.

Mir ist bewusst, dass die Annahme der Initiative in den nächsten Jahren einiges kosten wird. Wenn wir diese aber nicht annehmen, kostet der Verlust der Biodiversität ab 2050, 14 bis 16 Milliarden pro Jahr, sagt der Bundesrat. Zudem hilft eine intakte Natur gegen den Klimawandel.

Thomas Vögeli, Mitlödi