Leserbrief: Das Herz aus dem Leib gerissen

So schön hat Dein Leben begonnen, behütet von Deiner guten Mutter und von uns hast Du die ersten Tage auf der Weide genossen. Ein paar Wochen später haben wir Dich auf die Alp gebracht und Dir und Deinen Gefährten einen schönen Alpsommer gewünscht. Aber dein junges Leben ist bereits zu Ende!



(Bilder: zvg)
(Bilder: zvg)

Der Wolf hat dir buchstäblich das Herz aus dem Leib gerissen.
Was hast Du für unsägliche Schmerzen und Angst aushalten müssen, bis dich der Tod erlöst hat. Es tut uns im Herzen weh, wenn wir daran denken. Deine fürsorgliche Mutter hat Dich immer und immer wieder gerufen und hat nach Dir gesucht. Traurig und apathisch steht sie nun auf der Weide und versteht die Welt nicht mehr – wir auch nicht! Niemand, der Tiere gerne hat und sich das ganze Jahr aufopfernd und fürsorglich um sie kümmert, kann das verstehen.

Unsere Vorfahren haben den Wolf aus gutem Grund ausgerottet, die Schweiz mit den vielen Alpen ist viel zu dicht besiedelt und für die Wildregulierung braucht es den Wolf auch nicht. Selbst in Kanada und Alaska wird der Wolf reguliert, wenn er sich den Siedlungen nähert und Nutztiere reisst, aber bei uns in der kleinen Schweiz geniesst er Sonderstatus. Erst nach mehreren Rissen und etlichen Abklärungen darf vielleicht einer geschossen werden – aber im Freiberg natürlich nicht – das ist ja ein FREI BERG – was für ein Hohn.
An alle Wolfsfreunde und Tierschützer: Wenn euer «Zizi», «Häsli» oder «Hündli» bei lebendigem Leib angefressen wird und der Verursacher straffrei davonkommt – ist das dann für euch in Ordnung? Seid ehrlich! Ich hoffe, dass unsere Gesellschaft die Bodenhaftung bald wieder findet und der gesunde Menschenverstand wieder mehr Bedeutung hat. Leute, die noch nie einen Rappen Geld selber verdient haben, sollten mit ihrer «hippen Weltanschauung» nicht den Arbeitenden in ihrem Alltag Vorschriften machen.
Von unserer Regierung und von allen, welche auf die Wolfsregulierung Einfluss haben, erwarte ich, dass eine unbürokratische, schnelle Lösung gefunden wird. Wir haben Euch gewählt – beweist uns jetzt, dass wir keinen Fehler gemacht haben.