Als Kindertherapeutin und seit 14 Jahren an der Volksschule tätige Primarlehrerin sehe ich enorm viele Chancen und Möglichkeiten bei einem JA zu den Bildungsgutschriften. So hören wir oft «die Kinder sind unsere Zukunft». Trotzdem sieht es momentan an der Volksschule nicht so aus, als ob es den Kindern wirklich gut gehen würde. Viele Zahlen zeigen, dass immer mehr Kinder und Jugendliche Lernschwierigkeiten, Ängste, Schuldruck oder besondere Bedürfnisse haben, immer mehr brauchen psychologische Betreuung, immer mehr sind unglücklich. Und in der Volksschule, wie auch in den Kinder- und Jugendpsychiatrien ist zu wenig Personal da, um alle aufzufangen. Die Volksschule kommt immer mehr an ihre Grenzen, auch aufs Schuljahr 25/26 werden im Kanton nicht alle Lehrerstellen mit ausgebildetem Personal besetzt werden können.
Ich meine, dass ein JA ganz viele neue, wundervolle Türen öffnen würde. Wäre es nicht schön, wenn alle Kinder an einem Ort zur Schule gehen könnten, wo sie sich völlig wohl fühlen und mit Freude und Motivation lernen könnten? Wenn ein harmonisches Miteinander mit Ausflügen an verschiedene Lernorte, die von innen herauskommende Neugier weckte und die Kinder einen Sinn im Lernen sehen könnten? Wie wäre es denn für Sie als Erwachsener, wenn man Sie zu einem Chinesischkurs mit 20 Gleichaltrigen schicken würde? Wären Sie vielleicht überfordert oder unterfordert, hätten Sie überhaupt Lust dazu? Ähnlich geht es oft den Kindern in der Schule.
In meiner Vision gibt es ganz verschiedene Schulen, mit unterschiedlichen Herangehensweisen, so dass für jedes Kind die passende Schule gefunden werden kann, wo es sein kann und darf, wie es ist und unter den Rahmenbedingungen lernen kann, die für das Kind optimal sind. Da wird auch immer noch ein Platz für die Volksschule sein, denn für viele Kinder ist dies passend. Aber eben nicht für alle. Und für diese sollte es Optionen geben, welche für die Eltern finanziell möglich sind.
Ich glaube, dass ein JA die Volksschule entlasten würde und schlussendlich Finanzen gespart werden könnten. Denn auf Dauer würden viele Schulpsychologische Abklärungen, psychiatrische Therapien, sowie Platzierungen an teuren Sonderschulen wegfallen, was die – laut Gegnern – höheren Ausgaben schnell ausgleichen würde. Die Lehrpersonen der Volksschule würden entlastet werden, weil die Kinder, welche viel Aufwand machen und mehr Aufmerksamkeit brauchen, einen anderen Weg wählen würden. Jeder Chef arbeitet doch lieber mit Mitarbeitern zusammen, welche gerne zur Arbeit kommen und motiviert sind. Und so würden wir auch mehr motivierte Lehrpersonen erhalten und weniger Mühe mit der Stellenbesetzung haben.
Als Kindertherapeutin wünsche ich mir, dass sich für die Kinder von morgen Vieles ändert und ihre Zukunftsaussichten wieder so aussehen, dass wir in leuchtende, glückliche Kinderaugen schauen können. Ein JA wäre ein erster toller Schritt zu diesem Traum hin. Helfen auch Sie mit! Es ist Zeit für einen mutigen Schritt für unsere Kinder!
Primarlehrerin & Kindertherapeutin Tanja Schmid, Nidfurn