Verdutzt und verwundert habe ich am Mittwoch die Pressemitteilung der Gemeinde Glarus zur Kenntnis genommen. «Ja – gaaht’s nuuch?» – Die Badi Glarus (Ygruben) soll klammheimlich geschlossen werden! – So nicht, meine Damen und Herren – Das ist ein Affront gegen diejenigen Einwohner und Gäste, die über viele Jahre, teils seit Generationen, der Badi Glarus von Saison zu Saison die Treue gehalten haben.
Selbst während schwierigen Corona-Zeiten. Aller Widerwärtigkeiten zum Trotz, – wir sind geblieben und wieder gekommen. – Jetzt also das. Finanzielle Not? Die Badi gehört zu Glarus wie der Volksgarten oder die Stadtkirche. Und das seit sage und schreibe mehr als 100 Jahren! Wie viele Eltern haben in dieser Zeit ihren Kindern das Schwimmen oder einen «Köpfler» beigebracht? Wie viele glückliche, schöne, gesellige und fröhliche Stunden im Kreise von Freunden und Familien sind da vergangen? Diese wichtigen immateriellen Werte in der heutigen Zeit sind dem Gemeinderat nicht mal 150 000 Franken wert?
Art und Weise der Kommunikation lassen leider vermuten, dass dem Gemeinderat die Kreativität zu konstruktiven Lösungen fehlt. Es muss vorab mit Betroffenen gesprochen werden und dann können weitere Schritte folgen. Es gilt zu verhindern, dass es zu einem langfristigen und nachhaltigen Imageschaden für diese «einzigartig vielseitige» Gemeinde kommt. Ich fordere den Gemeinderat ultimativ auf, ihren Entscheid zurückzunehmen und den Dialog mit den Besuchern, Gästen, Konsumenten, Bürgern an einem «runden Tisch» zu suchen. Und das bevor die Sommer-Saison beginnt. Wir sind bereit – und nicht nur donnerstags.
Im Namen vieler Stammgäste und Badibesucher/-innen
Andreas Schlittler, Glarus
