Man denkt ein bisschen blauäugig, wenn man glaubt, in Glarus Süd führe Hanfanbau, wenn auch nur für industrielle und medizinische Zwecke vorgesehen, zu einem Erfolg. Dies gerade in unserer Schweiz, in der sich die Chemische Industrie weltweit vergleichbar auf einem Höchststand befindet. Mit dieser Schnapsidee kommt man höchstens Liegenschaftseigentümern der alten, leer- und im Zerfall stehenden Objekten, aber nicht den Anwohnern und Landpächtern und schon gar nicht den Einwohnerinnen und Einwohnern entgegen. Sind unsere politischen «Führungspersonen» bereit, ihr eigenes Geld in dieses, von ihnen angepriesene und aus meiner Sicht völlig zweifelhafte Projekt in Rüti zu stecken? Wollen sie das Risiko dem Staat und hiermit uns Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern übertragen? Ich würde privat keinen Rappen auch in «legale» Cannabisproduktion stecken. Richtig und wichtig finde ich es, dass Unternehmen mit aller Kraft unterstützt werden, die sich bei uns hinten in leerstehenden Fabrikgebäuden ansiedeln wollen. Doch bei solchen, die sich auf Hanfproduktion zu spezialisieren gedenken, müsste man etwas vorsichtiger sein. Ich habe ein halbes Berufsleben bei der Bekämpfung illegaler Drogen gearbeitet und weiss, worüber ich schreibe. Wir haben in Glarus Süd noch Industriebetriebe und KMU, denen man nebst dem Tourismus und der Landwirtschaft unbedingt in aller Form Sorge tragen muss. Ich empfehle unseren Politikerinnen und Politikern, ihre Kraft in die Förderung einer Schnellerschliessungsstrasse für Glarus Süd zu investieren, damit wir rascher erreichbar sind und nicht derartige Hanf-Luftblasen noch fördern zu wollen. Dauernde Beruhigungsversuche, dass der Entscheid zum Bau einer Schnellerschliessungsstrasse nun in der Hand der Bundesbehörden liege, befriedigen uns nicht.
