Licht im Dunkeln

Mit einem Schattentheater feierten am zweiten Adventssonntag die Religionsschüler in der sehr gut besuchten evang.-reformierten Kirche in Netstal ihre Kinderweihnacht und brachten Licht und Freude ins Dunkle.



Licht im Dunkeln

«Bravo» rief spontan ein Kind aus einer hintern Bankreihe nach dem Eingangs-Klavierspiel und alle klatschten. Mit diesem Lob hatte Organist Hanspeter Bolliger sicher nicht gerechnet. Die Feier in der mit Kerzen und einem prächtigen Weihnachtsbaum geschmückten Kirche stand also mit unter einem guten Stern. Und die Hauptdarsteller, vom Erstklässler bis zur ersten Oberstufe, warteten gespannt auf ihren Auftritt. Pfarrer Edi Aerni begrüsste die Kinder und Eltern mit dem Vers «Das Volk, das im Dunkeln lebt, sieht ein grosses Licht; und für alle, die im Land der Finsternis wohnen, leuchtet ein helles Licht auf». Er erläuterte, was Licht mit einem macht und wie es auch innerlich wärmt. Nach dem Gebet («das es isch ä Momänt womä bsunders still isch und mit Gott redet») wurde eine grosse Leinwand aufgehängt und das Schattentheater begann. Das erste Sujet lautete «Zimtstern». Die Erstklässler führten hinter der Leinwand das Wiänachts-Chrämli backen vor und alle zusammen sangen das Lied «Zimetschtern hani gern». Dann folgte die Weihnachtsgeschichte mit Prophezeiungen, die schon lange vor der Geburt Jesus angekündigt wurden. Die Religionsschüler/-innen zeigten u.a. einen Zeitlupenkampf, das Spiel mit dem Feuer, die Weisen, Maria und Engel Gabriel, das Königstreffen, Maria und Josef auf der Suche nach der Herberge, den leeren Stall, die Hirten und die Könige mit dem Jesuskind im Stall. Miteinander sangen die Schüler und die Gottesdienstbesucher «Ehre sei Gott in der Höhe». Mit drei Szenen über Frieden/Zusammenfinden, dem Friedensengel und dem Lied «Still isch d Nacht» endete das eindrückliche Schattentheater.

Licht in Gemüt und Seele

In seiner Kurzpredigt ging Pfarrer Aerni nicht auf das sichtbare Licht ein, sondern auf dasjenige, das zur Metapher wird. Er betonte die Lichtworte, die wir brauchen, um etwas Kostbares beim Menschsein auszudrücken, z.B. eine charismatische Ausstrahlung oder ein leuchtendes Vorbild. Verliebte haben strahlende Augen und Leute mit einem sonnigen Gemüt immer ein Lachen auf den Lippen. Depressive hingegen haben düstere Gedanken, ihnen fehlt das Licht. Aerni schloss die Predigt mit einem Satz, den er immer bei einer Taufe sagt: «Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht wandeln in Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.»
Nach dem «Unser Vater» und der Erwähnung der Kollekte für die Mission 21 (Unterernährung in der DR Kongo) konnten die langsam unruhigen Kinder ihr «Kirchenmaus»-Gebäck samt Brügeli in Empfang nehmen. Für die Erwachsenen offerierte der Kirchenrat auf dem Chilcheplatz Glühwein oder Punsch.