Liebe ganzheitlich besungen

Die Liebe zwischen den Menschen war nicht zentral am diesjährigen Chränzli vom Frauen- und Männerchor Linthal, das wiederum in der Mehrzweckhalle in Rüti stattfand. Die Liebe zur Natur, alles was darin lebt und majestätisch in die Höhe ragt bis hinauf ins Firmament bestimmte die Liedvorträge. Und das Theaterstück am Anschluss daran zeigte in humoristischer Weise auf, dass Lügen nicht nur kurze, sondern auch schöne Beine haben können.



Der Frauen- und Männerchor unter dem Dirigat von Johan Hardegger setzten zum Schluss ihrer Liedvorträge zum romantischen Ohrwurm «Am Himmel stoht es Stärnli …» an
Der Frauen- und Männerchor unter dem Dirigat von Johan Hardegger setzten zum Schluss ihrer Liedvorträge zum romantischen Ohrwurm «Am Himmel stoht es Stärnli …» an

Im Lied von Peter Reber, das Dirigent Johan Hardegger für den Frauenchor transponierte, hiess es: «D’Wält wär voll Blueme, wänn se nume würdsch gseh …». Darum ging es in singender Weise die zahlreich erschienenen Gäste mit auf eine Reise durchs Glarnerland und an ganz besondere Plätzchen in der Schweiz mitzunehmen. In eine wunderschöne Bündner Sonntagstracht gekleidet führte Regula Banzer informativ und mit vielen interessanten Details gespickt, als Reiseleiterin durchs Liedprogramm. Gegen Schluss sangen beide Chöre zusammen, rhythmisch und musikalisch begleitet von der Band «Hotline», in einem Lied des Glarner Musikers und Komponisten Ernst Jakober in beeindruckender Weise davon «Alles was bruchsch uf de Wält, isch Liebi …» wir Menschen füreinander und auch für die gesamte Schöpfung.

Lügen haben schöne Beine

Nach dem eher mässigen Erfolg der letztjährigen Kombination von Liedvorträgen, vermischt mit szenischer Darstellung, wurde am diesjährigen Chränzli wieder zur bewährten Form der klaren Trennung erfolgreich zurückgefunden. Die Theatergruppe unter der Regie von Hansheiri Stüssi lief im Schwank «Rehrugge und Wurschtsalat» zu ihrer Höchstform auf. Die Kaffedeckeli sammelnde Familie Bünzli traf im mondänen Ferienort Ascona auf das Ehepaar Niederhauser, was beide dort zur wortreichen Überhöhung ihrer wahren Existenz verführte. Doch wie es eben kommen musste bei so viel Angeberei, schlug die Minute der Wahrheit bald einmal – für beide Seiten. Die Komik wurde noch verstärkt durch die gekonnte Maske von Andrea Gisler, die vor allem den Bünzli-Sohn Robert (Thomas Glarner) als elsässische Köchin Charlotte zu einem fulminanten Auftritt (ver-)führte. Schallendes Gelächter überall im Publikum und riesiger Applaus kennzeichnete den durchschlagenden Erfolg: der schönste Dank für alle Beteiligten.