Die bis anhin ungeschlagenen Wittenbacherinnen starteten besser in die Partie. Sie drückten die Linthnerinnen sogleich stark in die eigene Platzhälfte zurück. Nach gut 20 Minuten gab es für die St. Gallerinnen schon einige Abschlussmöglichkeiten zu verzeichnen. Wirklich gefährlich wurde es aber erst in der 25. Spielminute. Ein Wittenbach-Freistoss aus gut 20 Metern wurde von der Mauer abgefälscht, sodass Torhüterin Keller nur noch knapp an das Leder kam. Vier Minuten später tankten sich die Gäste erneut durch, der Abschluss aus der Distanz konnte aber wiederum von Keller gehalten werden. Nach den beiden folgenden Eckbällen in der 33. und der 36. Minute, war der Führungstreffer für die Wittenbacherinnen überfällig. Den ersten Corner vergaben sie, indem die Wittenbach-Spielerin den Ball aus elf Metern kläglich über das Tor setzte. Beim zweiten rettete Fegble in der letzten Sekunde auf der Linie. Die Linth-Frauen schafften es aber trotz allem, dem Druck bis zum Pausenpfiff stand zu halten. In den ersten 45 Minuten konnten die Glarnerinnen keine einzige Torchance herausspielen.
Man rechnete nach der Pause mit einer weiteren Druckphase der Wittenbacherinnen. Die blieb dann aber völlig aus. Die zweite Hälfte des Spiel dominierten die Linthnerinnen, der Match drehte um 180 Grad. Die Linthnerinnen waren mehrheitlich in Ballbesitz und hielten sich vor allem in der gegnerischen Abwehrhälfte auf. Es brauchte aber einmal mehr Geduld bis Torchancen heraus gespielt werden konnten. In der 60. Minute durfte Raymann mit der Einwechslung ihr Comeback nach über viermonatiger Verletzungspause feiern. Sie fand sich sehr gut ins Spiel ein und trat sogleich fünf Minuten später zum Penalty an. Hug setzte sich auf der rechten Seite alleine bis in den Strafraum durch, da war sie dann nur noch durch ein Foul der gegnerischen Torfrau zu stoppen. Raymann nahm Anlauf zum Strafstoss, tief durchatmen, Schuss, Toooooooor! Raymann schoss rechts, Goalie sprang links. Nach dem Führungstreffer stiegen Hektik und Puls gleichermassen. Das Linth-Team hielt den Druck aufs Gegentor aber weiterhin hoch. Scirocco war es, welche in der 70. Spielminute das Tor nur knapp verfehlte. Zwei Minuten später versuchte sich Raymann ein weiteres Mal. Der von rechts aussen getretene Weitschuss landete aber nur an der Latte des Torgehäuses. Die Wittenbacherinnen operierten in der Schlussviertelstunde nur noch mit weiten Bällen in die Spitze. Die Linth-Abwehr, welche wiederum eine hervorragende Partie zeigte, hielt aber auch in dieser heiklen Schlussphase den Kasten rein.
So schnell kann es gehen und die Rollen sind getauscht. Vom Jäger zum Gejagten. Es sind zwar erst vier Runden gespielt, aber trotzdem darf das Team auf die Ungeschlagenheit sowie das zu-0-Torverhältnis stolz sein.
Bereits am Mittwoch, 16. September 2009 laufen die Linthnerinnen in Wängi wieder auf. Der FC Wängi stieg von der 1. Liga ab und hat in der 2. Liga keinen Traumstart erwischt. Wenn das Linth-Team mit dieser Kontinuität weiterfahren kann, sind drei Punkte gegen den Absteiger durchaus machbar. nf
FC Linth 04 – FC Wittenbach 1:0 (0:0)
Lintharena SGU, Näfels. 40 Zuschauer. Tore: 65. Raymann (Penalty).
FC Linth 04: Csilla Keller, Angela Fischli, Nicole Fegble, Stefanie Hug, Sabrina Fischli, Katrin Marti (60. Astrid Raymann), Marlene Waldvogel, Serena Martorelli, Alessandra Scirocco (75. Dilara Ok), Laura Landolt (80. Katja Schnyder), Nicole Feldmann, Silvia Blumer.
Bemerkungen: Linth 04 ohne Laura Calabrese, Nadia Hauser (beide verletzt), Andrea Schilling, Andrea Hegner (beide Ausland). Karten: 1x Gelb, 1x Gelb-Rot für Wittenbach. 1x Gelb für Linth 04 (S. Fischli, Foul).
