Linthal 2015: Planung und Vorarbeiten auf Kurs

An einer weiteren öffentlichen Orientierung informierten am Donnerstagabend Regierungsrat Röbi Marti und Vertreter des Kraftwerks Linth-Limmern (KLL) die Linthaler Bevölkerung über das Projekt Linthal 2015 und dessen Stand der Bauvorbereitungsarbeiten und der Baubewilligungsverfahren. Die grossen Schneemengen bedeuteten für alle Beteiligten eine enorme Herausforderung, ergab jedoch nur eine geringe Verzögerung bei den Bauvorbereitungsarbeiten.



Leiter Division Hydraulische Energie NOK
Leiter Division Hydraulische Energie NOK

Zusammenarbeit zwischen Gemeinde, Kanton, KLL und Bundesstellen

Einführend erwähnte Bau- und Umweltdirektor Röbi Marti ausdrücklich die kooperative Zusammenarbeit zwischen Gemeinde, Kanton, den Verantwortlichen der KLL wie auch den zuständigen Bundesstellen. Dies ist ein wichtiges Element, damit das Baugesuch zügig behandelt und die öffentliche Auflage erfolgen kann. Für den kommenden Herbst ist nach wie vor geplant, dass die Verwaltungsräte von AXPO Holding, NOK und KLL über den definitiven Baubeschluss für das Kavernenkraftwerk Limmern befinden werden. In den nächsten Wochen erwartet alle Beteiligte ein grosser Arbeitsaufwand, wobei Regierungsrat Marti sich ausdrücklich beim Präsidenten und den Angestellten der Gemeinde Linthal für die gute Zusammenarbeit bedankte.

Sicherheitsbestimmungen überprüft und erweitert

Nach dem tragischen Unfalltod von Sabi Gisler im vergangenen Sommer wurden sämtliche Sicherheitsbestimmungen überprüft und durch einen zusätzlichen Aufwand von 10 Millionen Franken erweitert. Die Investition in weitere Sicherheitselemente u.a. in ein Lawinenauffang-Becken beim Ochsenstäfeli erwies sich in diesem schneereichen Winter als richtig, denn die durch Sprengungen erfolgten Schneemengen konnten dank einem Damm sicher aufgefangen und rechtzeitig weggeschafft werden. Dies war für die Weiterführung der Arbeiten im Ochsenstäfeli wichtig, denn die Schutzgalerie ist bis heute erst zu 75% fertig gestellt.

2. Stufe der Umweltverträglichkeitsprüfung




Ziel ist, die Flächen für das Ablagerungsmaterial klein zu halten, die Transportdistanz kurz und die Wiederverwertung des Materials in grösstmöglichem Umfang. Zudem wird ein Minimum an Lärm- und Luftbelastung angestrebt bei dem Transport von an die 400'000 Tonnen Material (z.B. Beton, Installationen, Maschinenteile), was einer Zunahme von 1,5-2,5% betrifft gegenüber den Verkehrsbewegungen zwischen Linthal-Dorf und Tierfehd vor Baubeginn. Zusätzlich wurde veranlasst, dass die Sicherheit der Anwohner gewährt bleibt, weshalb die Kantonspolizei zusammen mit dem TCS Geschwindigkeits-Probemessungen im Dorf und der Auenstrasse durchführte. Ganze 54% der gemessenen Verkehrsbewegungen blieben im tolerierbaren Bereich, was die Fachleute als durchschnittliche Werte bezeichneten. Doch gab es auch Geschwindigkeitsexzesse, die vorläufig noch ungeahndet blieben, künftig jedoch hohe Bussen bis zum Ausweisentzug zur Folge haben werden.

Beckenerweiterung Tierfehd und Leitungsstrasse




Ende März wird mit den Bauarbeiten für das zweite Ausgleichsbecken begonnen, nachdem im Herbst alle Vorarbeiten beendet werden konnten, die Baubewilligung nun vorliegt. Mehrheitlich wurden Baufirmen aus dem Kanton Glarus mit der Ausführung der Arbeiten beauftragt, was ganz generell der „Philosophie“ der Bauherrschaft entspricht. Was die Leitungsstrasse vom Tierfehd bis zur Grynau (zwischen Tuggen und Uznach gelegen) betrifft, konnte mit den sechs Einsprache-Vertreter beim Eidg. Starkstrominspektorat keine Einigung erzielt werden, weshalb die Einsprachen nun an die nächsthöchste Instanz, dem Bundesamt für Energie, weitergeleitet werden.

Mannschaftsunterkünfte in der Reitimatt




Beim Vorliegen des positiven Beschluss durch den Verwaltungsrat und der Baubewilligung werden an die 600 Angestellte auf der Baustelle zwischen Tierfehd und Mutsee arbeiten. Dies bedingt, dass die Bauherrschaft für 400 Personen geeignete Unterkünfte bereitstellt. Das Camp kommt im südlichen Gebiet der Reitimatt zwischen Linth und der Strasse zur Alp Altenoren zu liegen und wird durch einen Schutzdamm gegen Naturgefahren abgesichert.

Zukunft Hotel Tödi




Im vergangenen Herbst erfolgte der Abbruch des ältesten Gebäudeteils westlich des Saaltraktes und der Aushub für den Neubau, sodass trotz der hinderlichen Schneemengen während des Winters der Neubau erstellt wurde. Vor kurzem wurden die Fenster montiert und zwischenzeitlich mit dem Innenausbau begonnen. Parallel dazu wurden die Stellen für Geschäftsführung und den Bereich Gastronomie ausgeschrieben, die mit zwei Glarnerinnen besetzt werden konnten. Im kommenden Herbst ist die Wiedereröffnung des Gastronomiebetriebes für private Besucher geplant, die Hotelzimmer werden voraussichtlich bis Beendigung des Projekts Linthal 2015 durch Kader-Angestellte am Bau beteiligte Firmen belegt werden.

Fragerunde


Nach über einstündiger intensiver Informationsrunde wurde die anschliessende Fragerunde durch mehrere Besucher/-innen benutzt, um verschiedene Anliegen wie beispielsweise betreffend Mannschaftsunterkünfte und Sicherheitsvorkehrungen auf der Auenstrasse zur Sprache zu bringen. Einige Vorschläge wurden durch die anwesenden Vertreter der Bauherrschaft zur Prüfung entgegen genommen oder konnten direkt beantwortet werden. Nach knapp zwei Stunden diskutierten die vielen Interessierten an der Veranstaltung in den Linthaler Restaurants noch intensiv über all der Informations-Fülle weiter.