«Linthal 2015» wird touristisch genutzt

Letztmals informierte die Axpo am Mittwochabend in Linthal über das Pumpspeicherwerk (PSW) Limmern. Dabei ging es auch um die touristische Nutzung.



(Bilder: j.huber)
(Bilder: j.huber)

Gemeindepräsident Mathias Vögeli freute sich, rund 70 Interessierte zur «letzten öffentlichen Infoveranstaltung des Jahrhundertbauwerks Linthal 2015» im Alters- und Pflegeheim Haus zur Heimat in Linthal begrüssen zu dürfen. Die Lage am Strommarkt hätte sich sehr zu Ungunsten der Stromproduzenten entwickelt. «Wer hätte das zu Beginn gedacht?», fragte der Gemeindepräsident. Grundsätzlich sei das PSW Limmern ein Superprojekt.

Ende 2018 «Zustand wie vorher»


Jörg Huwyler, Leiter Division Hydroenergie bei der Axpo, räumte gleich zu Beginn mit einer «Zeitungsente» auf: Der «Blick» zum Beispiel hatte getitelt: «Axpo nimmt Prestige-Werk vom Netz». Das stimme so nicht. Das PSW befinde sich immer noch in der Phase der Inbetriebsetzung. Bei der Maschinengruppe 1 habe sich am Rotor etwas gelöst, und bei dessen Ausbau seien kleinere Schäden festgestellt worden, die nun repariert würden. Die anderen Gruppen seien davon nicht betroffen. Im Sommer 2017 seien alle vier am Netz.

Die Inbetriebsetzung der Maschinengruppe 1 war denn auch Schwerpunkt der Arbeiten im Jahr 2015. Nun sind alle Anlagen fertig, das Containerdorf im Tierfehd ist weg, die Strasse verläuft wieder wie vor dem Bau. Ebenso sind die Leitungen in Betrieb und an Swissgrid übergeben. Spannend war ein Film, der die Bauarbeiten im Zeitraffer zeigte.

2016 stand vor allem im Zeichen des Erstaufstaus des Muttsees. «Der See ist in 40 Stunden gefüllt und in 35 Stunden entleert. Dies bedeutet eine grosse Belastung für die Staumauer», so Jörg Huwyler. Im September begann man mit dem Rückbau der Bauseilbahn 2. Ebenfalls angelaufen ist die Inbetriebsetzung der Maschinengruppen 2 bis 4; sie dauert bis 2017. Der Rückbau der Bauseilbahn 1 ist für 2018 geplant: «Ende 2018 ist der Zustand wie vorher. Dann wird man nur noch die Staumauer sehen.»

Auch touristisch nutzen


Gespannt war man auf die Ausführungen zur «touristischen Nutzung KLL». In Zusammenarbeit mit Vertretern aus Tourismus und Behörden ist in gut anderthalbjähriger Arbeit ein Konzept erstellt worden.

Für die breite Öffentlichkeit, für Schulklassen und Vereine steht ein zweieinhalbstündiges Basismodul unter dem Grundsatz «Vom Wasser zum Strom» zur Verfügung. Für Fachgruppen, Fach- und Berufsschulen gibt es dreistündige Vertiefungsmodule zu den Themen Technik, Bau und Umwelt.

Die Führungen beginnen im Tierfehd und beinhalten als besonderes Erlebnis zwei Fahrten mit der Standseilbahn im Berg drin. Es gibt Informationen bei der Bergstation, zum Kugelschieber und Turbinenboden, zum Maschinensaal, Schalterboden und zu den Transformatoren. Gruppen (bis maximal 28 Personen) und Einzelpersonen können die kostenpflichtigen Führungen im Internet buchen. Durchgeführt werden sie ab Januar 2018 von externen pensionierten Fachleuten aus dem Axpo-Konzern. Nach den Führungen kann man sich im Hotel Tödi erlaben; dieses wird nämlich weitergeführt.

Weitere Infos betrafen die Wanderwege: Ab Sommer 2017 wird der Weg über die Staumauer Muttsee führen. Und ab Sommer 2018 wird der jetzt gesperrte Zugangsstollen wieder für Wanderer offen sein, ebenso der Wanderweg vom Limmernboden zur Muttenalp.