«LinthWind»: WWF vertraut auf Fakten

Warum äussern sich die grossen Umweltorganisationen noch nicht zum Projekt «LinthWind»? Der WWF Glarus bringt Licht ins Dunkel.



(Bild: zvg)
(Bild: zvg)

Die St. Gallisch-Appenzellischen Kraftwerk AG (SAK) organisierten mehrere Anlässe, um verschiedene Interessensgruppen zum Projekt «LinthWind» zu informieren. Zielgruppen waren dabei auch die Umweltverbände, darunter der WWF Glarus. Dieser wurde zu mehreren Sitzungen eingeladen, in denen die Bedürfnisse und Interessen der Verbände im Vordergrund standen. Dieses Vorgehen ist vorbildlich und wird von den Umweltverbänden sehr geschätzt.

Mitgestaltung des Pflichtenhefts

Die SAK informiert in diesen Sitzungen jeweils über den Stand des Projektes und nimmt Forderungen der Umweltschutzorganisationen auf. Die Umweltschutzorganisationen hatten so die Gelegenheit, das Pflichtenheft für den Umweltverträglichkeitsbericht (UVB) mitzugestalten.

Jetzt heisst es: abwarten

Bisher wurden alle Forderungen des WWF berücksichtigt. Das heisst nicht, dass der WWF das Projekt unterstützt. Es heisst lediglich, dass im UVB alles enthalten sein wird, was der WWF für die Beurteilung des Projektes wissen muss. Solange der UVB nicht vorliegt, kann das Projekt nicht abschliessend beurteilt werden. Für den WWF heisst es nun also abwarten, bis der UVB mit allen nötigen Fakten auf dem Tisch ist.

Keine voreiligen Schlüsse ziehen

Bereits jetzt eine Meinung zum Projekt zu formulieren wäre für den WWF voreilig, denn diese könnte höchstens auf unsicheren Annahmen basieren. Der WWF benötigt für eine fundierte Meinungsbildung Fakten, die spezifisch sind für dieses Windkraft-Projekt. So ist der Einfluss der Windanlagen auf den Vogelzug und die Fledermäuse bei jeder Windanlage anders und kann nicht generell abgeschätzt werden. Dasselbe gilt auch für Schutzgebiete, die in der Nähe der geplanten Anlagen liegen. Diese Fakten werden erst mit dem UVB für den WWF zugänglich sein.

Dem Projekt eine Chance geben

Wir haben ja gesagt zur Energiestrategie 2050. Damit haben wir auch ja gesagt zur Windkraft. Nun stellt sich die Frage, wo diese Windanlagen am besten hingestellt werden sollen. Der WWF hat sich zum Ziel gesetzt, für die Umwelt wenig schädliche Windenergie-Projekte zu fördern, bei heiklen Projekten die notwendigen Nachbesserungen einzufordern und bei schädlichen dafür zu sorgen, dass diese aufgegeben werden. Wie schädlich das Projekt «LinthWind» ist, wird der UVB zeigen. Aus Sicht des WWF hat das Projekt es verdient, faktenbasiert geprüft zu werden. Es wäre schade, wenn dem Projekt schon vor der fertigen Planung der Wind aus den Segeln genommen würde.