Lisa Doby sang im «Wortreich» Glarus

Angekündigt war der Auftritt mit «Lisa Doby sings Christmas».

Es stand ein wahrliches Kraftbündel auf der kleinen Bühne. Auch wenn man der englischen Sprache nicht so mächtig ist – man verstand Innigkeit, Beseeltheit, Freude und bewunderte von Beginn weg diese spontane Frische und Fröhlichkeit.

 



dann wieder enorm kraftvoll. Der Gitarrist Yannick Eichert (rechts) und der Pekussionist Jérôme Spieldenner begleiteten und sangen brillant. ( Bilder: p.meier) Das Publikum tat begeistert mit.
dann wieder enorm kraftvoll. Der Gitarrist Yannick Eichert (rechts) und der Pekussionist Jérôme Spieldenner begleiteten und sangen brillant. ( Bilder: p.meier) Das Publikum tat begeistert mit.

Man liess sich in ruhige Weihnachtslieder entführen, nahm dann mit Staunen wahr, wie bewegt, lebhaft, riesig schön Weihnachten sein kann – nicht bloss bei uns, sondern auch in ganz anderen Welten und Lebenskulturen. Lisa Doby entstammt dem amerikanischen South Carolina. Es war zuweilen richtig vergnüglich, wenn sie fast aufmüpfig, keck in die unglaubliche Vielfalt einführte. Man vermeinte einen leichten Schauer zu verspüren, wenn sie innig, leise, feierlich sang. Sie ist eine vituose Sängerin, ausgestattet mit einem riesigen Stimmvolumen, ab tiefsten Tönen bis hin zur starken Kopfstimme.

Es war wirklich ein Glücksfall, dass sie sich entschied, wieder aufzutreten – sehr zur Freude des begeisterungsfähigen Publikums, das nicht selten mitklatschte, viel Beifall spendete und sich fast nicht verabschieden wollte. Lisa Doby erzählte von ihrem Kind, dem Thanksgiving Day, flocht ein wenig amerikanisches Lokalkolorit ein. Man lauschte, nahm Anteil, freute sich. Diese Frau hat einen so guten Draht zum Publikum – aber auch zu ihren Mitspielern, Yannick Eichert, virtuos mit hoher Präsenz, klug und gekonnt mitgestaltend, auf der Gitarre und bei den gesanglichen Einsätzen. Der Perkussionist Jérôme Spieldenner stand dem in nichts nach. Einfühlend, kraftvoll, präzise und beseelt stellte er sich vor. Das beidseitig immens aufmerksames Mitgestalten erhöhte den Genuss. Zuweilen dachte man, dass das nie aufhören sollte. Man war in einer wahrlich anderen Welt, mit viel Feinheiten und Feierlichkeit, das Publikum wurde nicht selten, urplötzlich ins Programm reingeholt, zum Mitsingen und Klatschen eingeladen. Das Mitgehen des Publikums war fantastisch. Man liess sich einfach anstecken. Es fiel so wohltuend auf, wie intensiv sich Lisa Doby einfach freuen kann, die Mitspielenden einbezieht, anstachelt. Sie wirkt stimmlich unglaublich souverän, anschmiegsam, gar kunstvoll und einprägsam singend. Dramatik, Sehnsucht, überbordende Lebendigkeit klangen auf, bis weit über den Abschied hinaus.

Lisa Doby mahnte, die Wärme ihrer Lieder mitzunehmen, in eine kalte Winternacht, die Stimmungen aber darüber hinaus bewahrend. Es war ein wundersames, verzauberndes Begegnen, das am Sonntag mit einem zweiten Auftritt eine heiss herbeigewünschte Fortsetzung fand.