Littering ist kein Kavaliersdelikt

Was für eine Schweinerei und Respektlosigkeit gegenüber unserer Gesellschaft und was für ein hinterhältiges Verbrechen gegen unsere Umwelt und Natur! Beim Anblick dieses Fotos steigt mir buchstäblich die Galle hoch. Dabei muss man nicht einmal unbedingt ein angefressener Grüner oder fanatischer Umweltschützer sein, um sich beim Anblick solcher Bilder masslos zu ärgern.



Littering am Bienenweg (Bild: zvg)
Littering am Bienenweg (Bild: zvg)

Die Information inklusive Foto erhielt ich von einem entrüsteten Italiener, der mich gebeten hat, über diese Schweinerei in der Presse zu berichten. Dieser Mann hatte diese Aufnahme auf einem Spaziergang bei einem Stall entlang des Bienen-Lehrpfades in Netstal gemacht. Dieser Lehrpfad ist sehr lehrreich und beliebt bei Gross und Klein und wird sehr oft auch von Schulklassen begangen. Was müssen diese Schüler beim Anblick solcher menschlichen Fehltritte von uns Erwachsenen denken, von denen man eigentlich eine Vorbildfunktion erwartet. Wer auch immer diese Sauerei – heute spricht man von Littering – fabriziert hat, ist nichts anderes als ein rücksichtsloses, menschen- und naturverachtendes Individuum. Es spielt diesen Menschen überhaupt keine Rolle, wo sie ihren Abfall hinterlegen, Hauptsache es kostet nichts. Billig ist dabei nicht nur die illegale Entsorgung, billig sind all diese Menschen, die solche Untaten begehen. Doch wird von diesen Übeltätern einiges übersehen, nämlich die Gesetzesbestimmungen zu Littering.

Littering ist kein Kavaliersdelikt!

Umweltverschmutzer wie am Beispiel dieses Fotos haben definitiv die Vorschriften und Gesetze missachtet. Sie sollten sich in Acht nehmen, denn eine Verzeigung könnte teuer werden. In der Tat ist das achtlose Wegwerfen von Abfällen im öffentlichen Raum kein Kavaliersdelikt. Es handelt sich dabei um ein strafrechtlich verfolgbares Delikt und kann in der Schweiz sogar mit Haft geahndet werden. Littering ist nicht nur augenscheinlich ein ästhetisches Ärgernis, sondern wirft ein Schlaglicht auf ein immer grösser werdendes Problem der Konsumgesellschaft. Und es ist eine Belastung für die Umwelt. Wer will schon durch einen Bienenweg gehen, der mit PET-Flaschen und anderem Unrat übersät ist. Weggeworfen werden in der Regel kleinere Gegenstände. Eine europaweite Studie aus dem Jahr 2003 kam zum Ergebnis, dass in den Städten Zigarettenstummel mit 58,3% die am meisten weggeworfenen Gegenstände sind. An zweiter Stelle folgen Kunststoffe, danach organische Abfälle, Papier und Karton, Glas, Verpackungen und schliesslich Metall. Diese Studie mass das Ausmass anhand der Anzahl der weggeworfenen Objekte. Eine Basler Studie aus dem Jahr 2004, die den Müll nach mehreren Parametern erfasste, sieht Einwegverpackungen mit einem Anteil von rund 52% am Abfallberg als Hauptproblem. Littering kommt ebenso in der Stadt wie in der Landschaft vor, macht sich aber vor allem als urbanes und suburbanes Phänomen bemerkbar. Personen, welche beim Littering in flagranti erwischt werden, können mittels Beweise (beispielsweise Fotos) bei der Polizei angezeigt werden.