Luftbelastung im Kanton Glarus

Seit 1989 werden im Kanton Glarus an verschiedenen Standorten die Konzentrationen an Stickstoffdioxid (NO2) mit kostengünstigen Passivsammlern im 14-Tage-Turnus gemessen. Seit 2001 werden diese Messungen von OSTLUFT, dem Zusammenschluss der Ostschweizer Luftreinhaltefachstellen, durchgeführt. Die Messresultate der ständigen OSTLUFT-Messstationen und auch die Jahresmittelwerte der Passivsammler-Messungen sind unter www.ostluft.ch jederzeit einsehbar.



Die Messwerte des Standortes Glarus Hauptstrasse im Laufe der Jahre. (Grafik: zvg)
Die Messwerte des Standortes Glarus Hauptstrasse im Laufe der Jahre. (Grafik: zvg)

Im Kanton Glarus wurde im Jahr 2010 an acht Standorten Stickstoffdioxid (NO2) gemessen, nämlich: Glarus Hauptstrasse und Buchholz, Niederurnen–Suterwies A3, Näfels–Mühle, Ennenda–Kirchweg, in Braunwald (Nähe Hotel Bellevue) und in Linthal beim ehemaligen Gemeindehaus und im Tierfehd.
In der Luftreinhalteverordnung (LRV) ist für das Reizgas Stickstoffdioxid ein Grenzwert von 30 mg/m3 festgeschrieben, der im Jahresmittel nicht überschritten werden darf. Neben dem Ausstoss an Schadstoffen hat auch das Wetter, vor allem im Winter, einen massgebenden Einfluss auf die Konzentrationen: ein milder Winter kann das Jahresmittel deutlich vermindern, ein kalter Winter stark erhöhen. Die Hauptproduzenten für Stickoxide sind der Verkehr, besonders Dieselfahrzeuge sowie die Feuerungen und die Industrie.

Im Jahre 2010 wurden bei allen Glarner Standorten ähnlich hohe Konzentrationen wie im Vorjahr gemessen. Der Grenzwert wurde in Glarus Hauptstrasse mit 38 mg/m3 (36) deutlich überschritten (in Klammer Vergleichswert des letzten Messjahres).
Der Messwert in Näfels Mühle 34 mg/m3 (32) lag ebenfalls über dem Grenzwert.
Bei den übrigen Standorten lagen die Messwerte 2010 unterhalb des Grenzwertes: Niederurnen Suterwies A3 27 mg/m3 (28), Ennenda–Kirchweg 23 mg/m3 (22), Glarus Buchholz 20 mg/m3 (19), Linthal ehemaliges Gemeindehaus 11 mg/m3 (11), Tierfehd 20 mg/m3 (19) sowie Braunwald 5 mg/m3 (5).
Die langjährige Entwicklung in Glarus zeigt leider noch keinen sichtbaren abnehmenden Trend. Der Grenzwert wird im Nahbereich der Hauptverkehrsachsen in den Dorfkernen von Glarus bis Näfels in absehbarer Zukunft weiterhin überschritten werden. Zusätzliche Luftreinhaltemassnahmen sind darum nach wie vor nötig, um die Grenzwerte einhalten zu können.