Luftbelastung mit Stickstoffdioxid nimmt im Kanton Glarus weiter ab

Departement Bau und Umwelt • Seit 1989 werden im Kanton Glarus an verschiedenen Standorten die Konzentrationen von Stickstoffdioxid mit Passivsammlern gemessen. Auch im Jahr 2019 setzte sich ein abnehmender Trend fort.



Trotz tendenziell sinkender Schadstoffwerte sind zusätzliche Massnahmen zur Reduktion nötig • (Foto: iStock)
Trotz tendenziell sinkender Schadstoffwerte sind zusätzliche Massnahmen zur Reduktion nötig • (Foto: iStock)

Die Messungen von Stickstoffdioxid (NO2) werden seit 2001 durch den Verbund Ostluft, ein Zusammenschluss von acht Ostschweizer Kantonen und dem Fürstentum Liechtenstein, durchgeführt. Im Jahr 2019 wurden im Kanton Glarus an folgenden sieben Standorten Stickstoffdioxid-Messungen durchgeführt: Niederurnen Suterwies A3, Näfels Mühle, Glarus Hauptstrasse, Glarus Buchholz, Ennenda Kirchweg, Filzbach Sportzentrum und Braunwald Rehaklinik.

Stickoxide entstehen vor allem bei Verbrennungen unter hohen Temperaturen (z. B. in Automotoren, Turbinen, Feuerungen). Während des Verbrennungsprozesses wird vorwiegend Stickstoffmonoxid (NO) gebildet, welches durch den Sauerstoff der Luft zu giftigem Stickstoffdioxid oxidiert wird. Stickoxide sind Vorläufersubstanzen für die Ozonbildung. In der Luftreinhalte-Verordnung des Bundes ist für Stickstoffdioxid ein Jahresmittel-Grenzwert von 30 Mikrogramm pro Kubikmeter (mg/m3) festgeschrieben.

Höchste Belastungen direkt an den Strassen

Im Jahre 2019 wurden bei allen Standorten wiederum tiefere Konzentrationen gemessen als im Vorjahr. Zum ersten Mal konnten in vier aufeinanderfolgenden Jahren in Glarus NO2-Werte unter dem Grenzwert festgestellt werden. Die höchsten Belastungen verzeichneten die stark verkehrsgeprägten Standorte: Niederurnen Suterwies (22,2 mg/m3), Näfels Mühle (25,7 mg/m3) und Glarus, Hauptstrasse (24,0 mg/m3).

Im Schweizer Vergleich sehr tiefe Werte in Filzbach und Braunwald

Bei den übrigen Standorten lagen die Messwerte 2019 weit unterhalb des Grenzwertes von 30 mg/m3: Glarus Feuerwehrstützpunkt (13,8 mg/m3), Ennenda Kirchweg (16,1 mg/m3), Filzbach Sportzentrum (7,6 mg/m3) und Braunwald Rehaclinic (3,6 mg/m3). In Filzbach und Braunwald wurden sogar tiefe bis sehr tiefe NO2-Werte gemessen, wie sie nur bei wenigen anderen Messstelle in der Schweiz erreicht werden.

Abnehmender Trend, aber weitere Massnahmen sind nötig

Die langjährige Entwicklung zeigt einen abnehmenden Trend. Im Nahbereich der Hauptverkehrsachsen in Glarus und Näfels sowie bei der Autobahn A3, Suterwies bei Niederurnen, liegen die Jahresmittelwerte nach wie vor nahe beim Grenzwert von 30 µg/m3. Um die NO2- und die Ozon-Konzentrationen weiter zu verkleinern, sind zusätzliche Massnahmen zur Reduktion der Stickoxide an der Quelle (Strassenverkehr und Feuerungen) nötig.

Zugang zu Messresultaten

Die Messresultate für Stickstoffdioxid der ständigen Ostluft-Messstationen und auch die Jahresmittelwerte der Passivsammler-Messungen sind unter www.ostluft.ch jederzeit einsehbar.

Im Jahr 2020 werden im Kanton Glarus wieder Messungen von Feinstaub (PM10) und Ozon (O3) durchgeführt. Die aktuellen Resultate sind ebenfalls unter www.ostluft.ch einsehbar.